„In die Weltliteratur eingeschrieben“
US-Autor Jonathan Franzen erhält den Thomas Mann-Preis. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.
US-Autor Jonathan Franzen erhält den Thomas Mann-Preis. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.
Spätestens mit seinem dritten Roman „The Corrections“ (dt. „Die Korrekturen“) von 2001 habe sich der 1959 geborene amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen „in die Weltliteratur der Gegenwart eingeschrieben“. Am Beispiel einer chronisch unglücklichen Familie gäbe der Roman ein „schillerndes Panorama der amerikanischen Gesellschaft mit ihren Sehnsüchten und ihren Abgründen“. Gut 100 Jahre nach Thomas Manns Buddenbrooks habe der Welterfolg des Buchs auch zu einer Renaissance auch des deutschsprachigen Familienromans geführt. „Franzen hat seit seiner Studienzeit in München und Berlin in den frühen 1980er Jahren ein besonders nahes Verhältnis zu Deutschland, seit 2010 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Jenseits der Korrekturen hat er (neben zahlreichen Essays und Erzählungen) mit Freedom (dt. Freiheit, 2010), Purity (dt. Unschuld, 2015) und zuletzt Crossroads (2021) drei weitere, weltweit beachtete Romane vorgelegt, die mit souveräner Erzählkunst auf kleine und große Lebenslügen unserer Gegenwart aufmerksam machen. Den Thomas Mann-Preis erhält er für sein erzählerisches Werk, das die Tradition des großen Gesellschafts- und Familienromans, verbunden mit Namen wie Tolstoi, Dostojewski und Thomas Mann, im 21. Jahrhundert wiederbelebt hat.“
Die Verleihung des Preises durch den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Jan Lindenau, und den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Winfried Nerdinger, findet am Freitag, 16. September in den Lübecker Kammerspielen statt.
Die Laudatio hält der Schriftsteller und Essayist Michael Maar.
Vorab liest Preisträger Franzen um 16.30 Uhr in deutscher Sprache ebenfalls in den Kammerspielen aus seinem aktuellen Roman „Crossroads“. Im Anschluss findet ein Gespräch auf Englisch und Deutsch zwischen dem Schriftsteller und dem Vorsitzenden der Jury, Friedhelm Marx, statt.
Der Thomas Mann Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Friedhelm Marx (als Vorsitzender), Prof. Dr. Sven Hanuschek, Michael Krüger, Dr. Birte Lipinski, Dr. Wolfgang Matz, Klaus Puschaddel und Prof. Dr. Hans Wißkirchen.