"Der Koch" ist tot
Wie seine Familie am vergangenen Wochenende bekannt gab, ist der Kunsthistoriker und Prestel-Autor Wilfried Koch am 9. August im Alter von 93 Jahren verstorben. Seine Baustilkunde hieß allgemein nur "Der Koch".
Wie seine Familie am vergangenen Wochenende bekannt gab, ist der Kunsthistoriker und Prestel-Autor Wilfried Koch am 9. August im Alter von 93 Jahren verstorben. Seine Baustilkunde hieß allgemein nur "Der Koch".
"Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freund:innen, denen wir in diesen Tagen Kraft und Halt wünschen", schreibt Prestel-Verlagsleiter Christian Rieker.
Wilfried Koch wurde 1929 in Duisburg geboren, studierte Portrait-, Fresko-, Glas-, Mosaik- und feine Malerei u. a. bei Willi Baumeister in Stuttgart, wo er auch die Graphische Fachhochschule besuchte. 1962 gründete er in Gütersloh die Graphische Berufsschule der Bertelsmann AG, welche er bis 1985 leitete. Wilfried Koch malte und zeichnete mehr als 1000 Porträts und widmete sich ab 1982 intensiv der Bildhauerei. Koch ließ sich ebenfalls zum Musiklehrer für Blockflöte ausbilden und trat seit den 50er Jahren als Blockflötist in Rundfunkaufnahmen und bei Konzerten auf.
Als Kunsthistoriker erlangte er mit seinem Buch "Baustilkunde – Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart" (1982) internationale Anerkennung. Das Standardwerk ("Der Koch") für Architekt:innen und Kunstinteressierte erfreut sich auch bei Laien großer Beliebtheit. Das Buch enthält 2.800 Architektur-Federzeichnungen des Autors und ist bei Prestel in der mittlerweile 35. Auflage auf Deutsch erhältlich. Es wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt, darunter ins Russische, Chinesische und Japanische.
Neben seinen baugeschichtlichen Werken veröffentlichte Wilfried Koch auch zwei belletristische Bücher. 2002 wurde er in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.