Dichter und Essayist

Charles Simic ist tot

10. Januar 2023
Redaktion Börsenblatt

Der US-amerikanische Dichter, Essayist und Übersetzer Charles Simic ist am 9. Januar im Alter von 84 gestorben. In Deutschland wurde vor allem seine Lyrik gelesen.

Charles Simic 2009

Charles Simic 2009

Charles Simic wurde 1938 in Belgrad, im damaligen Königreich Jugoslawien, als Dušan Simić geboren. 1953 emigrierte seine Familie aus dem kommunistischen Jugoslawien nach Chicago. Später studierte er an der New York University und war Professor für Amerikanische Literatur und Kreatives Schreiben.

Simic schrieb selbst zahlreiche Gedichte. Für seine Sammlung „The World Doesn’t End” wurde er 1990 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. 2007 wurde er der 15. Poeta laureatus der USA. Ins Deutsche wurde seine Lyrik von Hans Magnus Enzensberger, Jan Wagner, Rainer G. Schmidt und Michael Wagner übersetzt. Im Oktober 2022 erschien zuletzt die Gedichtsammlung "Im Dunkeln gekritzelt" (übersetzt von Michael Krüger und Wiebke Meier) bei Hanser. 

Als Übersetzer übertrag er zahlreiche Werke aus den Ländern des früheren Jugoslawiens ins Amerikanische. In seinen Essays beschäftigte er sich vor allem mit den Jugoslawienkriegen und mit der Lage in Serbien und im Kosovo.

Am 9. Januar starb Charles Simic im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Demenzerkrankung.