Autorin Ilse Helbich ist tot
Die österreichische Autorin Ilse Helbich ist am 26. Januar in Wien mit 100 Jahren gestorben. Das teilte der Literaturverlag Droschl mit.
Die österreichische Autorin Ilse Helbich ist am 26. Januar in Wien mit 100 Jahren gestorben. Das teilte der Literaturverlag Droschl mit.
"Ilse Helbich war eine hellsichtige Autorin, die klar und schnörkellos über das Leben schrieb", schreibt der Literaturverlag Droschl in seinem Nachruf: "Ihre Texte bestechen durch die so unnachahmliche Schärfe von Beobachtung und Benennung, ob sie nun Alltägliches, das Leben im hohen Alter oder das Wien ihrer Kindheit beschrieb. Eine große Ruhe und Klarheit des Geistes ist Voraussetzung für derart präzise, plastische und intensive Bilder. Sie wird uns fehlen."
Ilse Helbich, geboren am 22. Oktober 1923 in Wien, lebte seit den 1980er Jahren im Kamptal und in Wien. Sie studierte Germanistik, arbeitete danach publizistisch – u. a. zur Biografie Ludwig Wittgensteins – und verfasste zahlreiche Radio-Collagen sowie in den 1970er Jahren Kolumnen in der Tageszeitung "Die Presse". 1989 begann sie Prosa zu schreiben. Ihr erster Roman "Schwalbenschrift. Ein Leben von Wien aus" (Libelle) erschien 2003. Danach folgten zahlreiche Bücher im Literaturverlag Droschl: "Das Haus", "Fremde. Erzählungen", "Grenzland Zwischenland. Erkundungen", "Vineta", "Schmelzungen", "Im Gehen. Gedichte", "Diesseits. Gesammelte Erzählungen", "Gedankenspiele über die Gelassenheit", "Anderswohin. Vom Träumen, Suchen und Finden" – die alle noch lieferbar sind. Kurz vor ihrem 100. Geburtstag erschien im vergangenen Oktober Ilse Helbichs letztes Buch "Wie das Leben so spielt".
Ilse Helbich wurde 1923 in Wien als Tochter des Bauunternehmers Friedrich Carl Hartl geboren. Das Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Wien schloss sie 1947 mit der Promotion ab. Anschließend absolvierte sie eine Buchhändlerlehre bei W. Krieg und eine Ausbildung zur Verlagskauffrau beim Springer-Verlag, bei dem sie nach der Lehrabschlussprüfung auch angestellt wurde. In die Baufirma ihres Vaters wäre sie gern eingetreten, bekam als Tochter aber nicht die Gelegenheit. 1951 heiratete sie Franz Helbich, die beiden bekamen zwischen 1952 und 1963 fünf Kinder. Nebenbei war ihr das Schreiben immer wichtig. 1981 ließ sie sich scheiden, kaufte vier Jahre später die Alte Post im Zentrum von Schönberg am Kamp und renovierte sie. Das schilderte sie später in dem autobiografischen Roman "Das Haus". (Quelle: Wikipedia).