Hörtipp

Archivasyl: Wie soll verfolgte Literatur archiviert werden?

25. Oktober 2022
Redaktion Börsenblatt

Auf der Tagung „Archivasyl“ im Deutschen Literaturarchiv Marbach soll darüber diskutiert werden, wie man mit der Literatur verfolgter Schriftsteller:innen umgehen soll. Eigentlich wird in Marbach für die Ewigkeit archiviert. Soll Exilliteratur nur auf Zeit Asyl gegeben werden?

Darüber sprach Sandra Richter, Leiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, im Vorfeld der Tagung „Archivasyl“ mit SWR2.

Bisher habe man den Werken verfolgter Autor:innen kaum Unterschlupf geben können, doch angesichts der steigenden Verfolgung von Schritsteller:innen, werden die Fragen nach der zeitweisen Archivierung drängender. Man fühle sich in der Pflicht, die Möglichkeit der Archivierung von literarischen Beständen zu schaffen.

Über Beispiele wie Liao Yiwu und Can Dündar und die Probleme wie Material und Sprache spricht Sandra Richter ausführlicher mit SWR2. Nachzuhören ist der Beitrag auf dessen Website.

Den literarischen Auftakt machen am 25. Oktober (19.30 Uhr) die Nobelpreisträgerin Herta Müller und der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, der nach Jahren der Gefangenschaft 2011 über Vietnam nach Deutschland fliehen konnte und heute in Berlin lebt. Die Veranstaltung moderiert Jan Bürger (DLA Marbach). Die Abendveranstaltung zum Auftakt am 25. Oktober findet im Humboldt-Saal (Archivgebäude) des Deutschen Literaturarchivs statt und auch als Livestream.

Die Tagung selbst  am 26.-27. Oktober findet im Tagungsbereich des DLA und per Zoom statt. Mehr zur Tagung hier.