Auszeichnungen

Alice Salomon Poetik Preis für Maxi Obexer 

14. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Den Alice Salomon Poetik Preis 2023 erhält die Theater-, Hörspiel-, Roman- und Essayautorin Maxi Obexer. Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt davon, dass sich Obexers Texte „keiner gefälligen Stilistik beugen".

Maxi Obexer ist in Südtirol geboren und lebt in Berlin. Sie bedient verschiedene Genres und macht sich vor allem für Gegenwartsdramatik stark, z.B. gründete sie mit Sasha Marianna Salzmann das Neue Institut für Dramatisches Schreiben. Ihr Theaterstück und Hörspiel „Illegale Helfer“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für ihren autobiografischen Roman „Europas längster Sommer“ wurde Obexer für den Bachmannpreis nominiert.

„Den Poetik Preis der Alice Salomon Hochschule empfangen zu dürfen, freut mich sehr und ich fühle mich gleichermaßen geehrt“, sagte Maxi Obexer, „besonders von einer Hochschule wie dieser, die herausragend ist in der Verbindung von sozialer Arbeit und kultureller Vermittlung. Die mit der Namensgebung an die Visionen und das Engagement von Alice Salomon anknüpft und darin einen Maßstab setzt.“

 

Die Begründung der Jury

Maxi Obexer konnte die Jury überzeugen, weil „sie inspirierend unkonventionell schreibt und dabei stets brennende soziale Fragen angeht wie Flucht, Migration, Gewalt, Unterdrückung, ökologische Themen, das Mensch-Tier-Verhältnis. Im Grunde geht es bei all diesen Themen aber immer um Liebe, um Bezugnahme auf andere und anderes oder eben deren Fehlen in einer zu kalten Welt“, so die Begründung der Jury. 

Außerdem beherrsche Maxi Obexer „ein breit gefächertes Spektrum an Ausdrucksweisen beherrscht, die ihrerseits viele Spielräume der Interpretation offen lassen. Obexer schreibt überraschend, verspielt und zugleich schmerzhaft. In dieser Unberechenbarkeit liegt das Poetische ihres Schaffens, das den Geist und die Zielsetzung des Alice Salomon Poetik Preises ausgezeichnet trifft.“

Zum Alice Salomon Poetik Preis

Mit dem Alice Salomon Poetik Preis zeichnet die ASH Berlin alle zwei Jahre Künstlerinnen und Künstler aus, die durch ihre besondere Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuellen sowie akustischen Künste beitragen und dabei immer interdisziplinär arbeiten und wirken. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro, mit einer Dozentur und mit der Möglichkeit, die Südfassade der Hochschule neu zu gestalten. Durch den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst will die Alice Salomon Hochschule Berlin weiter wachsen und neue Perspektiven, Kommunikationsformen, Praktiken und Möglichkeitsräume eröffnen.

Die Alice Salomon Hochschule Berlin führte 2006 den Masterstudiengang „Biografisches und Kreatives Schreiben“ ein – im Zuge dessen wurde der Alice Salomon Poetik Preis erstmalig 2007 vergeben. Bisher erhielten dreizehn Künstlerinnen und Künstler den Preis: Gerhard Rühm, Michael Roes, Rebecca Horn, Valeri Scherstjanoi, Eugen Gomringer, Emine Sevgi Özdamar, Andreas Steinhöfel, Franz Hohler, Volker Ludwig, Elfriede Czurda, Barbara Köhler, Christoph Szalay und Lioba Happel.