Ehemaliger sächsischer Ministerpräsident stirbt mit 91

Kurt Biedenkopf ist tot

13. August 2021
Redaktion Börsenblatt

"König Kurt" nannten die Sachsen ihren langjährigen Ministerpräsidenten liebevoll. Nun ist Kurt Biedenkopf, der sich in besonderer Weise um die Einheit der Deutschen und auch um das Buch verdient gemacht hat, am 12. August in Dresden gestorben, am Vorabend des 60. Jahrestags des Mauerbaus.

Kurt Biedenkopfs politische Laufbahn hatte zwei Hälften. In der ersten (bis 1990) war er unter anderem Generalsekretär der CDU und langjähriger Landesvorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen. Während der Kohl-Ära zog er sich vorübergehend aus der Tagespolitik zurück, um dann nach der Wende von Bonn nach Dresden zu gehen. Dort war er von 1990 bis 2002 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Dreimal gewann er die absolute Mehrheit für die CDU.

Der Buchbranche bleibt Biedenkopf in Erinnerung als derjenige, der jährlich die Leipziger Buchmesse eröffnete und sich für das Buch stark machte. 2002 überreichte ihm der damalige Börsenvereinsvorsteher Dieter Schormann im Leipziger Gewandhaus die Ehrenplakette des Verbands "Dem Förderer des Deutschen Buches".

Auch als Autor war der gebürtige Ludwigshafener aktiv: Neben zahlreichen Fachpublikationen veröffentlichte er 2015 seine Wende- und Nachwende-Tagebücher: "Von Bonn nach Dresden", "Ein neues Land entsteht" und "Ringen um die innere Einheit" (allesamt bei Siedler erschienen).