Klaus Töpfer ist tot
Am 8. Juni 2024 verstarb der ehemalige CDU-Umweltminister und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Klaus Töpfer im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.
Am 8. Juni 2024 verstarb der ehemalige CDU-Umweltminister und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Klaus Töpfer im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.
Am 8. Juni ist Klaus Töpfer gestorben. Er wurde am 29. Juli 1938 in Waldenburg in Niederschlesien geboren und lebte seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Westfalen. Von 1987 bis 1994 war er Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Nach der Bundestagswahl 1994 erfolgte seine Ernennung zum Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Töpfer schied Anfang 1998 aus der Bundesregierung aus, um sein Amt als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi anzutreten, das Amt übte er bis März 2006 aus.
Des Weiteren war Töpfer von 2001 bis 2010 Mitglied und zuletzt Stellvertretender Vorsitzender im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Bis 2020 war er Mitglied und einer der Vorsitzenden im Nationalen Begleitgremium, das die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfallstoffe begleitet. Zudem war er als Hochschullehrer tätig und hatte an mehreren Universitäten eine Ehrendoktorwürde inne. Töpfer war Träger des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und wurde auch für sein Engagement rund um das Thema Umweltschutz vielfach ausgezeichnet. Er stand für eine Aussöhnung von Ökonomie und Ökologie und hat die internationale Umweltpolitik entscheidend mitgeprägt.
Der Umweltpolitiker machte seinerzeit unter anderem dadurch von sich reden, dass er 1988 bei Mainz von einem Polizeiboot aus in den Rhein sprang und diesen schwimmend durchquerte – allerdings nicht als Protestaktion, sondern aufgrund einer verlorenen Wette.
Klaus Töpfer hat darüber hinaus an Sachbüchern mitgewirkt:
2007 erschien von ihm und Friederike Bauer "Arche in Aufruhr: Was wir tun können, um die Erde zu retten" im S. Fischer Verlag. Darin geht es um große Umweltschutzfragen, die bis heute noch aktuell ist, und Lösungsvorschläge für die Zukunft der Menschheit.
2011 erschien von Klaus Töpfer und Ranga Yogeshwar "Unsere Zukunft: Ein Gespräch über die Welt nach Fukushima" im C.H. Beck-Verlag. Darin sprechen der Politiker und der Wissenschaftler über Energiewende, globale Krisen, Zusammenhänge, Wege aus dem Diktat der Kurzfristigkeit und Chancen für eine Veränderung zum Positiven.
2022 hat Klaus Töpfer zusammen mit Ralf-Uwe Beck und Angelika Zahrnt im oekom Verlag herausgegeben: "Flucht. Ursachen bekämpfen, Flüchtlinge schützen. Plädoyer für eine humane Politik". 23 profilierte Autorinnen und Autoren stecken darin das weite Feld der Flucht ab, so der Verlag.
Auch über ihn wurde geschrieben: In "Katastrophen brauchen Fachleute?" aus dem Jahr 2009 beleuchtet Felix Butzlaff unter anderem die politische Biografie von Klaus Töpfer als Seiteneinsteiger in der Politik.