Wie verschiedene Medien berichten, hatte Levi den als Auftaktredner bei der Frankfurter Buchmesse 2024 vorgesehenen Physiker und Autor Carlo Rovelli ausgeladen, weil dieser den italienischen Verteidigungsminister Guido Crosetto heftig angegriffen habe. Levi begründete seinen Schritt damit, dass es sonst zu "institutionellen Peinlichkeiten" kommen könne, so die "FAZ" vom 26. Mai. Nach dem Vorwurf der Zensur machte Levi seine Entscheidung wieder rückgängig und erneuerte die Einladung an Rovelli.
Am vergangenen Freitag bat Ricardo Franco Levi den italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano, ihn vom Amt des Regierungsbeauftragten für den Gastlandauftritt in Frankfurt zu entbinden. Zuvor war bekannt geworden, dass Levi Marketing und Pressearbeit für den Ehrengast Italien an ein belgisches Unternehmen delegiert hatte, in dem sein Sohn arbeitet.
Am 29. Mai teilte der italienische Verlegerverband AIE (Asocciazione Italiana Editori) zudem mit, dass Ricardo Franco Levi nicht wieder für das Amt des Verbandspräsidenten antreten werde. Bis zur Neuwahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers im September bleibe er aber im Amt.
Auf die Frankfurter Buchmesse hätten die Vorgänge in Italien keine Auswirkungen, sagte Buchmesse-Sprecher Torsten Casimir auf Anfrage. Man respektiere die personellen und programmatischen Entscheidungen des Gastlandes bei der Planung seines Auftritts.