Draußen fast 40°C, drinnen 24°C - deswegen bleiben bei Kathrin Olzog auch die Kartenständer und andere Produkte in dieser Woche im Laden, dafür steht jetzt ein Wassernapf für Hunde vor der Tür. Die Klimaanlage der Buchhandlung laufe auf Naturstrom und die Lichter drinnen seien gedämmt, "um das Gewissen zu beruhigen", so Olzog.
Ihre aktuelle Arbeitsanweisung an die Mitarbeiter:innen: Wer nichts zu tun hat, soll sich hinsetzen und lesen anstatt den ganzen Tag zu stehen. Das Team wechsele sich ab, damit sich jeder bei der Hitze auch ausruhen kann, erzählt sie.
Wenn das mit dem Klimawandel so weitergehe, würden die Sommer-Öffnungszeiten möglicherweise in einigen Jahren an die Gegebenheiten angepasst werden, meint Olzog, aber derzeit sei das nicht möglich: Viele Stammkund:innen würden kurzfristige Ankündigungen über Social Media nicht mitbekommen und sollen bei den hohen Temperaturen nicht vor verschlossener Tür stehen.
Das Verhalten der Kund:innen habe sich an die Hitze angepasst: Es gebe viele telefonische Bestellungen, die nachmittags abgeholt werden. Besonders am superheißen Dienstag sei nach 16 Uhr überraschend viel los gewesen. Zum Teil würden sich ihre Kund:innen auch morgens noch schnell mit Büchern versorgen, um den Tag über entspannt an einem kühlen Ort lesen zu können. Zum belebten Geschäft würden in der Moerser Altstadt auch die Tourist:innen beitragen. Unterm Strich findet Kathrin Olzog die Sommerzeit übrigens sehr schön: Man habe dann viel mehr Zeit für die Kund:innen und könne ausführlicher beraten.