Clan-Bericht nur ausgedacht?

Heyne stoppt Verkauf eines umstrittenen Bestsellers

20. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Der Heyne Verlag hat den Verkauf des Buches "Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan" gestoppt. Die Autorin, die unter dem Pseudonym Latife Arab schreibt, schildert darin ihre angeblichen Erfahrungen in einer kriminellen Großfamilie. Doch der Bericht scheint Fiktion zu sein.

Buchcover mit Schattenriss einer Frau

Fakt oder Fiktion? Am vermeintlichen Insiderbericht gibt es Zweifel, der Verlag stoppte das Buch

Nachdem Zweifel an der Authentizität der Geschichte aufgekommen waren, forderte der Verlag laut Bericht der "Süddeutschen Zeitung" weitere Nachweise von der Autorin an. Laut eigener Aussage hatte Heyne zuvor Dokumente erhalten, die möglicherweise gefälscht waren, darunter ein Personalausweis. Die Autorin ließ eine gesetzte Frist verstreichen, um weitere Dokumente vorzulegen.

Bereits im Dezember 2024 hatte eine "Spiegel"-Recherche Unstimmigkeiten aufgedeckt, insbesondere in Bezug auf einen von der Autorin geschilderten Überfall. Während der Verlag auf eine eindeutige Klärung drängte, erklärte Arabs Anwalt, dass eine Verifizierung ihrer Identität nicht notwendig sei.

Fakt oder Fiktion? Der Heyne Verlag hatte das Buch, das zum Bestseller wurde, als Erlebnisbericht einer Insiderin vermarktet. Mehr dazu in der "Süddeutschen Zeitung".