Harry Belafonte (Harold George Belanfanti Jr.) wurde am 1. März 1927 als Sohn des Matrosen Harold George Bellanfanti, Sr. aus Martinique und der jamaikanischen Hilfsarbeiterin Malvene Love im New Yorker Stadtteil Harlem geboren. Nun ist er am 25. April 2023 in Manhattan gestorben. Der legendäre US-Sänger und Schauspieler wurde 96 Jahre alt. Zuerst hatte die "New York Times" über seine Tod berichtet.
1956 schrieb er mit seinem Album "Calypso" und dem "Banana Boat Song" Popgeschichte – galt danach als "King of Calypso". Das war aber nur ein Aspekt seiner facettenreichen, einzigartigen Karriere, als Musiker und Schauspieler. Zudem engagierte er sich ein Leben lang politisch und sozial, etwa in der US-Bürgerrechtsbewegung. Martin Luther King jr. zählte zu seinen Freunden. Er protestierte gegen den Vietnamkrieg. In den 1950er Jahren unterstützte Belafonte zudem laut Wikipedia eine Stiftung, die Afrikanern durch Stipendien ein Studium in den USA ermöglichte – eines davon ging an den Kenianer Barack Obama Senior, Vater des späteren US-Präsidenten. Seit 1987 war Belafonte UNICEF-Botschafter.
Seinen letzten Auftritt als Filmschauspieler gab er 2018 mit einer Nebenrolle in "BlacKkKlansman" von Spike Lee.
Die Autobiografie Belafontes, "My Song", zusammen mit Michael Shnayerson geschrieben, ist 2012 auf Deutsch bei Kiepenheuer & Witsch als Hardcover erschienen. Ein Jahr später folgte die TB-Ausgabe bei btb. Beide sind noch lieferbar.
Für sein Engagement erhielt Harry Belafonte zahlreiche Preise und Anerkennungen, darunter 1988 den Leader for Peace Award des Peace Corps. 2011 wurde er mit dem Ehrenpreis von UNICEF für sein soziales Engagement ausgezeichnet. Drei Jahre später wurde Belafonte zum Ehrendoktor des Berklee College of Music ernannt. Im gleichen Jahr 2014 bekam er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk und seinen Einsatz für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. 2020 kam der Lebenswerk-Preis der Los Angeles Film Critics Association hinzu. (Quelle: Wikipedia).
Ausführliche Nachrufe haben etwa die "Deutsche Welle" oder die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" veröffentlicht. Ein Nachruf-Video der "Washington Post" ist auf YouTube zu sehen: