HDE erwartet Belebung im 2. Halbjahr

Handelsverband hält an seiner Umsatzprognose von +3,5% fest

9. Juli 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Handelsverband Deutschland (HDE) steht hinter seiner Umsatzprognose für 2024. Außerdem betont er einmal mehr die gesellschaftliche Bedeutung des Einzelhandels und warnt vor aussterbenden Innenstädten. 

Laut einer aktuellen Umfrage des HDE unter 800 Handelsunternehmen rechnen 42% mit stagnierenden und 36% mit rückläufigen Umsätzen für das zweite Halbjahr, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Handelsverband spricht von einer „schwachen Entwicklung des privaten Konsums“ in den ersten Monaten des Jahres, das dem Einzelhandel kaum Spielraum für größeres Umsatzwachstum lasse. Die Lage sei vielerorts sehr trüb und oft herausfordernd, 5000 Geschäfte werden nach Schätzung des HDE in diesem Jahr dauerhaft schließen. Trotz dieser Daten rechnet der Handelsverband mit einer „deutlichen Belebung“ des Konsums im zweiten Halbjahr und bleibt deshalb bei seiner Prognose für ein Umsatzplus von 3,5% im Vergleich zum Vorjahr.

Zudem betont der Handelsverband die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Einzelhandels, sowie ihr großes Engagement für Sportvereine, Stadtfeste und verschiedene soziale Zwecke. 80% der Händler bringen sich laut der aktuellen Umfrage des HDE außerhalb ihrer Unternehmen in diesen Bereichen ein. Das sei ein Einsatz von durchschnittlich 150 Stunden und 8000 Euro pro Jahr. Auf die ganze Branche hochgerechnet, sei dies ein Gemeinwohl-Engagement in Höhe von einer Milliarde Euro. Auch deshalb sei es so wichtig, dass der Einzelhandel erhalten bleibt. Man dürfe sich nicht an die Negativ-Entwicklung gewöhnen, warnt HDE-Präsident Alexander von Preen, da sonst ganze Stadtzentren „veröden“. Für eine „Revitalisierung der Innenstädte“ brauche es seiner Meinung nach Investitionen in neue Geschäfte und die Modernisierung der bestehenden Läden. Er schlägt dafür ein Programm für Abschreibungen in Investitionen der Innenstädte vor, um einen Impuls für die Zukunft der Stadtzentren zu geben. Er verweist auf positive Erfahrungen mit einem vergleichbaren Programm in den 1990er Jahren. Die Innenstädte zu erhalten sichere letztlich auch Arbeitsplätze.