Die Pläne der Bundesregierung, die Corona-Auflagen deutlich zu lockern, ist bei den Ländern auf wenig Gegenliebe gestoßen – beim Bund-Länder-Treffen am 17. März übten die Länderchefs parteiübergreifend Kritik daran. Auch in der Bundetags-Debatte am 18. März gab es einen Schlagabtausch.
Besonders mißfällt den Ländern, dass der Bund beinahe in allen Bereichen des Alltags die Maskenpflicht abschaffen will. Und die Hürden für die Einführung der sogenannten Hotspot-Regelung halten sie in der Praxis für kaum umsetzbar – weil "viel zu komliziert", um schnell reagieren zu können, so NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf der Pressekonferenz nach dem Treffen zum Gesetzesentwurf. Die Regelungen des Gesetzentwurfs seien rechtlich unsicher und praktisch nicht umsetzbar. Das gelte vor allem für die Hotspot-Regelung. Weiter monierte Wüst, dass der Bund das Gesetz, obwohl anders vorgesehen, ohne eine frühzeitige Beteiligung der Länder konzipiert habe, obwohl diese für den Vollzug zuständig wären.
Der Bund trage die Verantwortung dafür, dass den Ländern die Werkzeuge für einen schnellen und effektiven Basisschutz genommen wurden, so Wüst.
Auf der Ministerpräsidentenkonferenz hatten alle 16 Länderchefinnen und Länderchefs in einer Protokollerklärung Kanzler Olaf Scholz (SPD) ihren Unmut über das Infektionsschutzgesetz bekundet.