2. Kölner Bücherfest

Geglückte Rückkehr ins Analoge

24. August 2021
Redaktion Börsenblatt

In den Hallen der Michael Horbach Stiftung fand am 22. August das 2. Kölner Bücherfest statt – für die Veranstalter "ein Erfolg". Zehn Kölner Buchhandlungen mit literarischem Schwerpunkt waren mit ihren ausgewählten Sortimenten vertreten und zeigten eine Vielfalt an aktueller Literatur, Kinder- und Photobüchern sowie Comics.

Mit den Verlagshäusern Eichborn und Böhlau waren auch Programmmacher direkt vor Ort. Die Buchkünstlerin Ursula Traschütz ergänzte die Veranstaltung um Objekte aus Papier, und Ulla Egbringhoff vom Kölner KunstSalon stellte das Projekt "Literatur in den Häusern der Stadt" vor. Auch die Ausstellung "Machwerke. Beispiele der Buchgestalt" von Michael Schikowski brachte erhellende Einsichten zur Außendarstellung von Büchern.

Die Veranstaltung setzte zum zweiten Mal Maßstäbe für die Vielfalt und das Engagement der kleineren Stadtteil-Buchhandlungen, der deutschen Verlagswelt sowie des Kölner Literaturlebens. Sie wurde durch rund 350 buchbegeisterte Besucher, die teils den ganzen Tag verweilten, dankbar
angenommen.

Vielfalt war auch im Lesungsprogramm die Devise, so unterhielten sich Gerd Köster und Christoph Gottwald auf amüsanteste Weise, gefolgt von Spannung mit dem Thriller-Autor und ehemaligen Lindenstrassen-Darsteller Christoph Wortberg. Die Fernseh- und Radiomoderatorin Christine Westermann las sich später kurzweilig durch die Tücken des Älterwerdens. Ein weiterer Höhepunkt waren die Philosophen Markus Gabriel und Gert Scobel, die sich "Zwischen Gut und Böse" ins Gespräch über Moral und Ethik, Normen und Werte vertieften. Auch Ingeborg Gleichauf schilderte thematisch passend in ihrem Buch über Hannah Arendt und Karl Jaspers die fruchtbare Geschichte einer einzigartigen Freundschaft.

Den anregenden Ausklang dieses Lesefestes machten noch einmal Gerd Köster und Christoph Gottwald mit kurzweiligem Vortrag aus "Melatenblond".

Organisiert wurde die Veranstaltung wieder von Silvia Maul, der Geschäftsführerin der Vertriebskooperation forum independent. Besucher, Buchhändler und Autoren zeigten sich einstimmig begeistert von der Veranstaltung, ist es doch auch in fortgeschrittener Corona-Zeit
wieder gelungen, die analoge Erfahrung des Lesens und Gelesenwerdens für uns alle weiterhin erfahrbar zu machen – denn letztlich geht es doch um das zutiefst menschliche und gesellschaftlich relevante soziale Miteinander.

Das 2. Kölner Bücherfest wurde aus Mitteln des Programms NEUSTART KULTUR der Bundesregierung gefördert.