Über 50 Jahre war Fritz Pleitgen, der am 21. März 1938 in Duisburg-Meiderich geboren wurde, Journalist. Er gehörte zu den wenigen Reportern, die über den Kalten Krieg zwischen Ost und West von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, zunächst aus Moskau und der DDR, danach aus Washington und New York, berichteten. Er hat die Auslands-Berichterstattung wie wenig andere geprägt. Seine Popularität war schon zu Zeiten der deutschen Teilung auch im Osten groß. Als langjähriger Intendant des Westdeutschen Rundfunks nahm er maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks, fassen die Verlage Herder und Keyser zusammen.
"Wir trauern um einen großen Journalisten, dessen Bücher viel mediales Interesse und begeisterte Leserinnen und Leser gefunden haben", schreiben sie weiter in ihrem Nachruf. "Fritz Pleitgen war auch als Autor und Gesprächspartner von jener unbestechlichen Klarheit und freundlichen Beharrlichkeit, die ihn als Journalisten auszeichnete. Für viele Menschen war er weit über seine aktive Zeit hinaus ein Beispiel für vertrauenswürdigen Journalismus", so Herder-Programmleiter Patrick Oelze.
"Fritz Pleitgen wird uns sehr fehlen. Er war ein Kompass im deutschen Fernsehen, geradlinig, authentisch und hat stets mit großem Herz und Informationsgehalt über die Situation der Menschen hinter dem Eisernen Vorhang berichtet. Er war ein leuchtendes Beispiel für faktenbasierten und empathischen Journalismus, der gegenwärtigen und künftigen Generationen von Medienschaffenden als Vorbild dienen soll", erklärt Detlef Prinz, Verleger des Keyser-Verlags.
Im Verlag Herder erschien (gemeinsam mit dem Verlag Keyser) im Mai 2021 Fritz Pleitgens letztes Buch, die Bilanz seines Journalistenlebens: "Eine unmögliche Geschichte. Als Politik und Bürger Berge versetzten".