Zwischenbilanz

Frankfurter Buchmesse zählt mehr Fachbesucher

18. Oktober 2024
von Börsenblatt

Die Frankfurter Buchmesse zieht eine positive Zwischenbilanz: Die Veranstalter zählten für die 2024er-Auflage neun Prozent mehr Fachbesucher:innen und 7,5 Prozent mehr Aussteller:innen auf dem Messegelände. 

Bis zum Ende der Veranstaltung rechnet die Frankfurter Buchmesse mit einer Gesamtzahl von 114.000 Fachbesucher:innen (2023: 105.000 Fachbesucher:innen aus 130 Ländern). In diesem Jahr präsentieren mehr als 4.300 Aussteller ihre Bücher, Produkte und Dienstleistungen auf der Messe. Dies stellt einen Zuwachs von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2023 dar (4.000 Aussteller). Die Tickets für den Messesamstag sind bereits ausverkauft. Für den Messesonntag sind noch Tickets für Privatbesucher:innen online erhältlich. Das Ticketkontingent für die Wochenendtage der Messe ist limitiert.

Rechte, Autor:innen, Gastland Italien

Das ausverkaufte Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) verzeichnet in diesem Jahr 320 Agenturen aus 31 Ländern. Im LitAg und im Publishers Rights Centre wurden insgesamt 593 Tische verkauft (2023: 588 Tische). Zu den wichtigsten Titeln, die im Rechte- und Lizenzgeschäft auf der Messe gehandelt wurden, gehören die Memoiren des ehemals inhaftierten Wall Street Journal-Reporters Evan Gershkovich, die drei historischen Romane von Philippa Gregory und die Fantasy-Trilogie „The Rainshadow Orphans“ der britischen Schriftstellerin Naomi Ishiguro.

Zu den wichtigsten internationalen Autor:innen, die in dieser Woche auf der Buchmesse vertreten sind, gehören u.a. der Bestsellerautor von Sapiens, Yuval Noah Harari, die philippinische Autorin und Dokumentarfilmerin Patricia Evangelista und die diesjährige Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Anne Applebaum.

Aus dem diesjährigen Gastland Italien nehmen zudem mehr als 90 Autor*innen an der Messe teil, darunter Roberto Saviano, Donatella di Pietrantonio, Antonio Scurati, Francesca Melandri, Igiaba Scego und viele weitere. 

Gut besuchtes Fachprogramm

Auf den Bühnen des Messegeländes diskutierten internationale Expert*innen und Impulsgeber*innen über den Wandel in der Verlagsbranche. David Shelley, CEO von Hachette UK und der Hachette Book Group US, betonte, dass sich das Verlagswesen von einem großen Buchgeschäft zu einem „großen Autor:innengeschäft“ gewandelt habe, wobei die Backlist-Titel am Markt für die Verlage eine zunehmend wichtige Rolle spielten. Tracey Armstrong, CEO des Copyright Clearance Center, betonte, wie wichtig es sei, verantwortungsvolle Lösungen und Richtlinien für den Einsatz von KI zu entwickeln, um Urheberrechte und geistiges Eigentum besser zu schützen. Und die Kinder- und Jugendbuch-Bestsellerautorin Cornelia Funke sprach über die Verantwortung, die wir alle haben, internationale Geschichten zu erzählen, die von Liebe und Toleranz in einer Welt voller Krisen und zunehmender Polarisierung handeln.

Der #BookTok-Trend, über den auch auf zahlreichen Panels während der gesamten Messe gesprochen wurde, hat eine neue Ära der Fankultur im Literaturbereich eingeläutet. Auf der Messe spiegelt sich dies in der neuen Halle 1.2 wider, deren Schwerpunkt auf Bücher aus den Genres New Adult, Romantasy, Dark College und Fantasy liegt. Hier fanden an den Fachtagen zahlreiche Veranstaltungen zu kreativem Schreiben und Self-Publishing statt. Am Wochenende treffen hier Fans dieser Genres ihre Lieblingsautor:innen.