Friedensethiker und Theologe starb mit 67 Jahren

Eberhard Schockenhoff ist tot

20. Juli 2020
von Börsenblatt

Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ist am 19. Juli überraschend im Alter von 67 Jahren gestorben.

Eberhard Schockenhoff, der seine verlegerische Heimat bei Herder gefunden hatte, habe zu den produktivsten und meistgelesenen theologischen Autoren der Gegenwart gehört, so der Herder Verlag in einer Mitteilung. Über ein Dutzend Veröffentlichungen aus seiner Feder belegten dies. Seine profilierten Beiträge zu innerkirchlichen Fragen und Problemstellungen hätten durchweg Widerhall in Kirche und Theologie gefunden.

Durch sein Engagement im Nationalen bzw. Deutschen Ethikrat habe Schockenhoff durch seine Beiträge zu Fragen der Lebensethik Bekanntheit weit über die Fachgrenzen hinaus erlangt und sei als eloquenter Gesprächspartner in den verschiedenen Kontexten in Erscheinung getreten. So nahm er unter anderem zur Präimplantationsdiagnostik und zur Frage Stellung, ob wiederverheiratete Katholiken wieder zur Kommunion zugelassen werden sollten.

"Sein viel zu früher Tod ist ein schmerzlicher Verlust für die wissenschaftliche Ethik", ergänzt Verleger Manuel Herder. Der Verlag verliere mit seinem Tod einen seiner profiliertesten theologischen Autoren, dessen kompetente Analysen aus christlicher Grundhaltung heraus sowohl die Forschung als auch die Leser bereichert hätten. "Er war mir zudem ein lieber Autor und ein lieber Freund", bedauert Herder.

Von 2001 bis 2016 war Eberhard Schockenhoff Mitglied des Nationalen bzw. Deutschen Ethikrats, seit 2009 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und seit 2010 Mitglied in der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste gewesen.