David Graeber ist tot
Der bedeutende Ökonom, Anthropologe und Vordenker der Occupy-Bewegung David Graeber ist am 2. September in Venedig im Alter von 59 Jahren gestorben, wie sein deutscher Verlag Klett-Cotta mitteilt.
Der bedeutende Ökonom, Anthropologe und Vordenker der Occupy-Bewegung David Graeber ist am 2. September in Venedig im Alter von 59 Jahren gestorben, wie sein deutscher Verlag Klett-Cotta mitteilt.
Mit seinen Werken "Schulden. Die ersten 5000 Jahre", "Bürokratie. Die Utopie der Regeln" und "Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit" war David Graeber einer der wichtigsten Autoren des Klett-Cotta Verlags.
"Ich bin tief erschüttert. Der plötzliche Tod unseres Autors David Graeber hat uns sehr getroffen", sagt Tom Kraushaar, verlegerischer Geschäftsführer des Klett-Cotta Verlags. "Er war nicht nur einer der wichtigsten Autoren des Verlags, sondern mit unserem Hause seit Jahren freundschaftlich verbunden. Sein früher Tod ist ein großer Verlust. David Graeber hat uns ermöglicht, drängende Fragen unserer Zeit aus einer neuen, ethnologischen Perspektive zu sehen. Sein Spektrum reichte weit, von einer Analyse des Kapitalismus in globalgeschichtlicher Dimension bis zu den Widersprüchen unserer Arbeitswelt. Wie kaum ein anderer hat er sein Denken mit politischem Engagement verbunden."
Geboren 1961 in den Vereinigten Staaten, unterrichtete David Graeber bis zu seiner umstrittenen Entlassung im Jahr 2007 als Anthropologe in Yale. Nach mehreren Jahren am Goldsmith-College in London wechselte er zur London School of Economics. Er war bekennender Anarchist und ein Vordenker der Occupy-Bewegung.