Der Internet-Shoppingboom im Zuge der Corona-Pandemie und florierende Cloud-Dienste haben dem Online-Händler in den ersten drei Monaten viel Geld in die Kassen gespült. Das geht aus der Bilanzmitteilung von Amazon für das erste Quartal 2021 hervor. Der Netto-Gewinn von 8,1 Milliarden Dollar konnte danach gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs mehr als verdreifacht werden. Dort hatte Amazon einen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar erzielt. Damit konnte Amazon das vierte Quartal in Folge seinen Gewinn steigern.
Seinen Umsatz schraubte der Online-Händler um 44 Prozent auf 108,5 Milliarden Dollar (circa 89,5 Milliarden Euro) nach oben (erstes Quartal 2020: 75,5 Milliarden Dollar). Auch der Umsatz ist seit dem ersten Quartal 2020 in den Folgequartalen stetig nach oben geklettert. Daran hat das erwähnte, vermehrte Online-Shopping während der Corona-Krise sicher den Bärenanteil.
Als Operatives Einkommen meldet Amazon für das erste Quartal 8,9 Milliarden Dollar, im Vorjahresquartal waren es 4,0 Milliarden Dollar. Zur Rückstellung für Ertragssteuern sind rund 2,2 Milliarden Dollar ausgewiesen (erstes Quartal 2020: 744 Millionen Dollar). Die Barzahlung für Einkommenssteuern, abzüglich Rückerstattungen, betrug laut Bilanz 801 Millionen Dollar (Vorjahresperiode: 305 Millionen Dollar).
Amazon hat mittlerweile nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen Prime-Mitglieder weltweit. Anfang 2020 waren es laut Medien noch 150 Millionen.
Wo es nicht so gut lief, das waren coronabedingt die stationären Läden. Hier gibt Amazon einen Umsatz von 3,9 Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres an. Das waren rund 16 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Für die mehr als 500.000 Beschäftigten in den USA wird in der Bilanzmitteilung eine Lohnerhöhung in Aussicht gestellt, diese soll zwischen 50 Cent und 3 Dollar pro Stunde liegen. Mit seiner Personalpolitik steht Amazon immer wieder in der Kritik. In Deutschland fordert die Gewerkschaft Verdi seit Jahren die Einführung eines Tarifvertrags – Amazon hält dagegen und rechnet vor, mit Stundenlöhnen von mindestens 11,30 Euro und Zusatzleistungen ohnehin branchenüblich zu zahlen.
Nach Geschäftsbereichen sehen die Ergebnisse im ersten Quartal 2021 wie folgt aus (in Klammern Veränderung zum Vorjahreszeitraum):
Nordamerika:
- Umsatz: 64,4 Milliarden Dollar (plus 39,5 Prozent)
- Operative Ausgaben: 60,9 Milliarden Dollar (plus 35,9 Prozent)
- Operatives Einkommen: 3,5 Milliarden Dollar (plus 163,0 Prozent)
International:
- Umsatz: 30,6 Milliarden Dollar (plus 60,4 Prozent)
- Operative Ausgaben: 29,4 Milliarden Dollar (plus 50,7 Prozent)
- Operatives Einkommen: 1,3 Milliarden Dollar (im Vorjahresquartal gab es einen Verlust von 398 Millionen Dollar)
AWS (Cloud-Sparte):
- Umsatz: 13,5 Milliarden Dollar (plus 32,1 Prozent)
- Operative Ausgaben: 9,3 Milliarden Dollar (plus 30,7 Prozent)
- Operatives Einkommen: 4,2 Milliarden Dollar (plus 35,4 Prozent)
Ausblick
Für das zweite Quartal erwartet Amazon weiteres Wachstum. Der Umsatz wird zwischen 110 und 116 Milliarden Dollar angepeilt. Die Spanne des Operativen Einkommens setzt der Online-Händler zwischen 4,5–8,0 Milliarden Dollar an (im zweiten Quartal 2020 wurden 5,8 Milliarden Dollar erzielt).