Der Preis halte laut Staatsministerin und Vorsitzende des Kuratoriums, Barbara Klepsch, das Gedächtnis des großen in Sachsen geborenen Aufklärers Lessing wach.: "Denn auch und gerade wenn sich die Preisträger des Jahrganges 2025 in ihrer Arbeit intensiv mit dem Hier und Heute befassen, so gehört doch die große Tradition seit Gotthold Ephraim Lessing zu den Voraussetzungen des aktuellen Schreibens und Inszenierens im Sinne von engagiertem Anpacken, in überzeugender Gestaltung und in nachhaltigem Eindruck beim jeweiligen Publikum.“
Die Wahl des Preisträgers Clemens Meyer, begründet das Kuratorium wie folgt: "Clemens Meyer hat in seinem bereits umfangreichen Werk immer wieder aufs Neue sein herausragendes literarisches Talent und seine Souveränität als umtriebiger Künstler und freier Geist unter Beweis gestellt. Meyer ist ein überaus kraftvoller Erzähler, der die pointierte kleine Form ebenso wie den breit angelegten Roman beherrscht. In seinen Schilderungen beleuchtet er besonders die Perspektiven der Außenseiter, Ausgegrenzten und Unterprivilegierten. Statt zu romantisieren, bleibt er nah bei seinen Figuren. Die Lebensrealität, die er schildert, ist oft deprimierend, voll von Gewalt – aber auch voller Momente der Hoffnung und der Poesie. Meyers besonderer Zugang zur Wirklichkeit zeichnet sich nicht zuletzt durch surreale, manchmal fantastische Elemente aus und eröffnet uns Lesern immer wieder neue Blickwinkel."
Sein aktueller Roman "Die Projektoren" steht auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Bei Förderpreisträger Georg Genoux sprachen sie von "Aufführungen von hohem künstlerischem Niveau" als Begründung der Wahl und betonten hier vor allem seine jüngste Produktion "Kinderszenen" und das Festival "Willkommen anderswo – In einem Boot".
Auch bei Tina Puschmann fiel viel Lob bei der Wahlbegründung: "... sie gehört nicht zu den Autor:innen, die im Literaturbetrieb eitel und selbstgefällig auf den Tischen tanzen, denn sie hat anderes zu tun, wie im großartigen Roman ´Bittere Wasser‘ (...) deutlich wird."
Der Lessing-Preis des Freistaates Sachen wird seit 1993 alle zwei Jahre vergeben und mit 25.000 Euro dotiert. Mit ihm sollen laut Statut "herausragende Leistungen im Geiste Lessings, vornehmlich auf dem Gebiet der Literatur, der Literaturkritik und des Theaters, gewürdigt und vielversprechende Anfänge in diesen Bereichen gefördert werden.“
Der Förderpreis, welcher jeweils mit 7.500 Euro dotiert ist "soll jungen Persönlichkeiten zuerkannt werden, die durch ihre Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben, vornehmlich solchen, die eine besondere Beziehung zu Sachsen haben. Die Auszeichnung soll Anerkennung ausdrücken und zu weiterer Ausbildung anspornen."
Die Preisverleihung ist geplant für Freitag, den 17. Januar 2025 in Kamenz - passend zur Zeit von Lessings Geburtstag (22. Januar).