Citys leuchten nicht mehr: Kundenfrequenz 2022
Erst die Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Inflation: Der stationäre Einzelhandel geht ernüchtert ins neue Jahr.
Erst die Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Inflation: Der stationäre Einzelhandel geht ernüchtert ins neue Jahr.
Was bleibt vom Krisenjahr 2022, dem dritten in Folge? Jedenfalls keine Entspannung in den Innenstädten. Die Inflation hat die Pandemie als Hauptbremsklotz der Wirtschaft abgelöst. Doch auch die Nachwehen von Corona tragen dazu bei, »dass die Kundenfrequenzen bis heute nicht auf das Vorkrisenniveau zurückgekehrt sind«, heißt es beim Handelsverband Deutschland (HDE). Zwar hat das Unternehmen hystreet.com im Oktober 2022 durchschnittlich 12,2 Prozent mehr Passanten auf den Einkaufsstraßen der fünf größten deutschen Städte gemessen als im Vorjahresmonat. Trotzdem lag dieser Wert um 6,6 Prozent unter dem von Oktober 2019.
Auf den ersten Blick mag in diesem Zusammenhang eine Auswertung des Statistischen Bundesamts verwundern, wonach der stationäre Einzelhandel in den ersten drei Quartalen 2022 preisbereinigt drei Prozent mehr umgesetzt hat als im Vergleichszeitraum 2019. Wenn man aber liest, dass die Steigerung im Online- und Versandbereich im identischen Zeitraum mit 31,2 Prozent mehr als zehnmal so hoch ist, kann man sich vorstellen, dass die Inhaber von Ladengeschäften recht unzufrieden sind.
Bis auf Schmuck und Uhren (plus 17,8 Prozent) mussten zwischen Januar und September 2022 alle Warengruppen teils deutliche Umsatzrückgänge hinnehmen: Exemplarisch seien hier Bekleidung (minus 11 Prozent), Spielwaren (minus 17,5 Prozent) und Unterhaltungselektronik (minus 7,4 Prozent) genannt.
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