Fachverlag beendet Zusammenarbeit

C.H. Beck und Maaßen gehen getrennte Wege

19. Januar 2023
Redaktion Börsenblatt

Der juristische Fachverlag C.H. Beck hat sich von seinem Autor Hans-Georg Maaßen getrennt. Der Mitverfasser eines wichtigen Grundgesetzkommentars war wegen seiner extremen politischen Ansichten ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. 

Hans-Georg Maaßen 

Wie die "FAZ" berichtet, sei der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen der Vertragsauflösung seitens des Verlags C.H. Beck durch eigene Kündigung zuvorgekommen. Begonnen hatte die Diskussion um Maaßen mit dem Ausscheiden des Bochumer Staatsrechtlers Stefan Huster aus dem Kreis der Kommentatoren des bedeutenden Grundgesetzkommentars von Hillgruber und Epping. Maaßen hatte zu dem juristischen Werk die Kommentierung der Grundgesetzartikel 16 (Auslieferung) und 16a (Asylrecht) beigetragen.

Deren fachliche Qualität sei nicht zu beanstanden, erklärt der Verlag. "Hinsichtlich der Person und der öffentlichen Äußerungen von Dr. Maaßen entstand jedoch eine heftige Diskussion mit fortschreitender Polarisierung, bei der sich die unversöhnlichen Positionen verselbstständigt haben", heißt es in einer Stellungnahme von C.H. Beck. "Diese schadet dem Grundgesetzkommentar, an dem Herr Dr. Maaßen mitwirkte, dessen Herausgebern und dem Verlag. Wir distanzieren uns von allen extremen politischen Äußerungen von Autoren, die die Grenzen des verfassungsrechtlich Vertretbaren austesten."