Nach 40 Jahren Meichsner & Dennerlein in Frankfurt-Sachsenhausen ist die Nachfolge gesichert und die beiden Inhaber verabschieden sich am Jahresende in den Ruhestand. Anna Doepfner führt die Buchhandlung als "Sachsenhausen erlesen" weiter. Es ist ihre zweite Buchhandlung.
Meichsner & Dennerlein im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen
Allein 22 Jahre war Meichsner & Dennerlein in der Dreieichstraße 59 am heutigen Standort in Frankfurt-Sachsenhausen beheimatet. Mit einem aktuellen literarischen Sortiment, stets wechselnden Angeboten zum kleinen Preis – vor der Tür konnte man echte Besonderheiten ergattern – und natürlich dem speziellen Schwerpunkt des vollständigen Karl-May-Sortiments war sie ein fester Bestandteil so mancher Einkaufstour am Wochenende, heißt es in der Mitteilung zur Übernahme.
Die beiden Inhaber Klaus Meichsner und Hanns Dennerlein sind froh, dass die Nachfolge geregelt ist, und glücklich, die Buchhandlung als wichtigen Teil von Sachsenhausen erhalten zu wissen.
Die "Neue" ist Anna Doepfner, die mit Ihrer Buchhandlung Bergen erlesen seit der Gründung vor über sechs Jahren "die Erfahrung gemacht [hat], dass eine Stadtteilbuchhandlung gebraucht und sehr gut angenommen wird", heißt es weiter.
Gerade in den letzten Jahren habe sie dankbar erfahren dürfen, so Doepfner, wie wichtig ein tolles Team und der Rückhalt in der Familie sei. Um sich und dem Team Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, habe sie schon seit einiger Zeit mit einer zweiten Buchhandlung geliebäugelt. Daher war es für sie ein logischer Schritt, nicht nur über eine zweite Gründung nachzudenken, sondern alternativ auch einen Kauf in Erwägung zu ziehen, als sie von einer Buchhandlung auf Nachfolgesuche in einem Stadtteil von Frankfurt hörte. Dass es nun Sachsenhausen und gerade Meichsner & Dennerlein war, sieht sie als besonderen Glücksfall.
Doepfner freut sich, eine Buchhandlung mit großer Tradition zu übernehmen. Im Januar wird im Hintergrund die Übergabe vollzogen und mit Unterstützung der Familie moderat renoviert. Dann startet Doepfner zwar unter dem Namen "Sachsenhausen erlesen", wird aber weiterhin Literarisches und besondere Angebote kombinieren.
Sie sieht auch die Ergänzung, die beide Standorte füreinander sein werden: "In Bergen ist der Schelmenburgplatz mit der Buchhandlung ein lebendiger Treffpunkt und eine Bereicherung der neuen Mitte im Stadtteil." Mit Lesungen, Kino und Musik und nicht zuletzt mit dem Engagement in der Jury des Stadtschreiberpreises gestaltet Doepfner das kulturelle Leben dort mit. In Sachsenhausen werde eine langjährige buchhändlerische Weggefährtin von Anna Doepfner die Buchhandlung führen. Doepfner ist dann in beiden Buchhandlungen zuhause.
"Das urbane Flair in Sachsenhausen wird Impulse nach Bergen bringen und die Stadtschreiberei ist dann nicht nur eine Sache vom Berg", ist sich die Buchhändlerin sicher.
