Prognose des Einzelhandelsverbands HDE

Weihnachtsgeschäft stagniert

13. November 2023
Redaktion Börsenblatt

Angesichts der aktuell schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Weihnachtsgeschäft nicht mit einem größeren positiven Schub für den Einzelhandel. Auch der Online-Handel kann das nach Einschätzung des HDE nicht auffangen.

Der Verband prognostiziert für den Einzelhandel im November und Dezember im Vorjahresvergleich ein nominales Umsatzplus von 1,5 Prozent, was einem realen Minus 5,5 Prozent entspricht.

Dabei könne auch der Online-Handel keine großen Impulse liefern: Sowohl im Weihnachtsgeschäft als auch auf das Gesamtjahr gesehen können hier bisher die Umsätze des letzten Jahres nominal gehalten werden, real ergibt sich für das Weihnachtsgeschäft ein Minus von 4 Prozent. 

  • Das ergibt laut HDE im stationären und Online-Einzelhandel insgesamt Umsätze, die nominal um 3 Prozent steigen und preisbereinigt um 4 Prozent sinken.

 

Faktoren des Abwärtstrends seien die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der Inflation wie auch die durch den Nahost-Konflikt geminderte "Kauflaune", erklärt HDE-Präsident Alexander von Preen. "Gleichzeitig passen oft die aus der Zeit vor diesen Herausforderungen stammenden Kostenfaktoren noch nicht zur neuen Lage. Die Zeiten, in denen Handelsunternehmen Höchstmieten zahlen konnten, sind vorbei. Der Trend muss noch deutlicher zu umsatzbezogenen Mieten gehen", so von Preen. Ein weiterer krisenverstärkender externer Faktor seien die hohen Strompreise. 

Umfrage unter Einzelhändlern

Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter mehr als 330 Unternehmen bewerten 31 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler ihre Geschäftslage als schlecht oder sehr schlecht, mit den Oktoberumsätzen sind 53 Prozent der Befragten unzufrieden oder sehr unzufrieden. Die Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft passen in das eher negativ geprägte Bild: Knapp mehr als die Hälfte der Non-Food-Unternehmen rechnet mit schlechteren oder deutlich schlechteren Umsätzen als im Vorjahreszeitraum.

Die Verbraucher planen laut einer vom HDE beauftragten, deutschlandweit repräsentativen Umfrage des Handelsblatt Research Institutes im Durchschnitt 295 Euro für Weihnachtsgeschenke ein. Die meistgekauften Geschenke bleiben auch in diesem Jahr Geschenkgutscheine, vor Spielwaren sowie Büchern und Schreibwaren.