Michael Busch droht Politik

Wahlkampf-Manöver sorgt für Schlagzeilen

5. März 2021
von Börsenblatt

Noch vor der Bund-Länder-Schalte am Mittwoch hat der Chef des größten Buchhandels-Filialisten Thalia-Mayersche gefordert, die Buchhandlungen wieder zu öffnen. Seine Drohung bietet nun Stoff für Berichte.

„Frontal 21“ veröffentlichte den Mitschnitt einer eigentlich internen Mitarbeiterversammlung, die über „Vimeo“ ausgestrahlt wurde.

Dort hatte Busch angekündigt, gemeinsam mit anderen CEOs größerer Unternehmen im Gespräch mit mehreren Ministern zu stehen und auf die Öffnung der Buchhandlungen drängen zu wollen.

Andernfalls wolle er eine Social-Media-Kampagne starten, um in den laufenden Wahlkampf aktiv einzugreifen. „Da haben die am meisten Schiss vor. Das können die gerne als Drohung nehmen“, so Busch gegenüber seinen Mitarbeitern. Er sehe sich gezwungen, mit diesen Maßnahmen zu kämpfen, weil die Politik die Unternehmen „mit dem Rücken gegen die Wand gedrängt“ habe und „es nicht auf die Kette bekomme“. 10.000 Stimmen von Mitarbeitern oder Kunden könnten bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg den Ausschlag geben.

Im Vorfeld der Bund-Länder-Runde war Busch – allerdings sehr zurückhaltend – unter anderem bei „Hart aber Fair“ zu Gast gewesen und war Mit-Initiator eines Offenen Briefs, der Öffnungsperspektiven für den Handel gefordert hatte.

Die Veröffentlichung der Mitarbeiteransprache sorgte für eine Menge Schlagzeilen und führte zu massiven Diskussionen auf Twitter und anderen Kanälen. Dort wurden sogar Boykott-Aufrufe verbreitet, da radikale Parteien wohl von einer angedrohten Social-Media-Wahlkampfkampagne profitieren würden. Bereits zuvor hatte der angekündigte Ausstieg aus der Tarifbindung ein Echo in den Sozialen Medien gefunden und hat auch dieses Thema wieder in den Blick der Öffentlichkeit gerückt.

UPDATE: Michael Busch entschuldigt sich.