Der Automat sei zwar im Shutdown kein Ersatz für den Lieferservice der Buchhandlung, habe aber gerade vor Weihnachten für Entlastung beim Ausstellen von Gutscheinen gesorgt, zieht Sebastian Seibold Bilanz. In der Facebook-Gruppe Buchhandelstreff haben die Seibolds schon viel Applaus für die Idee bekommen. Und auch die Kunden sind so begeistert, dass die beiden darüber nachdenken, den Automaten nach dem Lockdown in den Regelbetrieb gehen zu lassen. Schon jetzt wechselt die Buchhandlung den Lesestoff immer wieder aus – in der Zeit zwischen den Jahren sind Titel zum Thema „Raunächte“ und Orakelkarten gefragt.
Mit dem Weihnachtsgeschäft 2020 ist Sebastian Seibold alles in allem ganz zufrieden. Für die Lockdown-Verlängerung über den 10. Januar hinaus, die sich im Moment bereits abzeichnet, hat er vor allem einen Wunsch an die Landespolitik: „Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, auch in Bayern die Abholung von Büchern zu ermöglichen. Bäcker, Metzger und sogar Gastwirte können ihre Waren verkaufen – aber ich darf an der Ladentür keinen Lesestoff an meine Kunden abgeben, sondern muss dafür kreuz und quer durch die Stadt fahren.“
Zwar haben die Seibolds mit dem „Wunschbuchautomaten“ eine Alternative gefunden, die mit der Stadt abgestimmt ist. Doch den Abholservice kann das kleine Buchangebot auf Knopfdruck nicht ersetzen.