"Die Buchhandlung ist mir über den Weg gelaufen", berichtet die gebürtige Französin Florence Detrin-Sassenscheidt, die ursprünglich als Übersetzerin tätig war, bis sie im familiären Handwerksbetrieb die Verantwortung für das Rechnungswesen übernahm. "Während des ersten Lockdowns saß ich im Büro und mir wurde klar, dass ich mehr Menschen sehen, mehr Kontakt haben wollte." Und weil sie Buchhandlungen "schon immer geliebt" habe, machte sie Nägel mit Köpfen, suchte die inhabergeführten Geschäfte in ihrer Nähe auf und landete auf diese Art und Weise vor drei Jahren als Minijobberin bei Rosemarie Reif-Ruppert.
Schon im zweiten Jahr fühlte Reif- Ruppert bei ihrer Mitarbeiterin vor, ob Interesse am Weiterführen der Buchhandlung bestehen könnte. Sie selbst dachte darüber nach, sich langsam zurückzuziehen. Anfang 2023 setzte man sich zusammen und bestätigte sich gegenseitig in den Plänen. "Nach etwa drei Monaten wurde mir ein konkretes Angebot vorgelegt", erklärt Sassenscheidt, die den Kauf privat finanziert hat.
Nach drei Jahren im Laden empfindet sie den Start in die Selbstständigkeit als sanften Einstieg. "Meine Erfahrung in der Buchhaltung kommt mir jetzt für den administrativen Teil zugute. Im Einkauf und hinsichtlich des literarischen Wissens habe ich noch viel zu lernen. Und natürlich möchte ich der Tradition der Buchhandlung gerecht werden", nennt sie die Herausforderungen, denen sie sich aber nicht alleine stellen muss. Zusätzlich zu drei Mitarbeiterinnen wird ihr ab Februar auch Rosemarie Reif-Ruppert einmal pro Woche als Aushilfe zur Seite stehen. Nach bereits 38 Jahren im Laden können sich also auch die Stammkund:innen weiterhin auf ihre Expertise verlassen.