"Unternehmerisches Denken und Handeln muss man wollen"
Viele Buchhandlungen in ganz Deutschland sind derzeit auf der Suche nach einer Nachfolgelösung. Was ist bei der Übergabe zu beachten? Antworten von Berater Joachim Merzbach.
Viele Buchhandlungen in ganz Deutschland sind derzeit auf der Suche nach einer Nachfolgelösung. Was ist bei der Übergabe zu beachten? Antworten von Berater Joachim Merzbach.
Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente, das gilt auch für viele Buchhändler:innen. Aufgrund der Covid-Pandemie gab es in den vergangenen beiden Jahren bei der Nachfolgesuche starke Zurückhaltung. Mit hohem Engagement aller Mitarbeitenden im Buchladen gelang es, diese schwierigen Zeiten zu »überleben« – oft über die körperlichen Grenzen hinaus. Nun »reicht« es vielen Inhaber:innen, sie wollen »altersbedingt« ihre Buchhandlungen endlich übergeben.
Das Börsenblatt ist leider voll mit Anzeigen »Wir schließen«. Die Statistik über die Betriebsgrößen im stationären Buchhandel zeigt: 43 Prozent aller Unternehmen im Einzelhandel mit Büchern generieren weniger als 250 000 Euro Umsatz im Jahr, ca. 70 Prozent weniger als 500 000 Euro. Und das bei einer durchschnittlichen Rendite von fünf bis zehn Prozent des Umsatzes. Die Bezeichnung »unternehmerische Selbstausbeutung« ist angebracht. Oft verdienen die Beschäftigten mehr als ihre Chefs. Folglich ist es schwer, Nachfolger zu finden, die solche Buchhandlungen übernehmen wollen. Hinzu kommt, dass die Banken eher restriktiv mit Kreditvergaben umgehen und hohe Sicherheiten fordern, die gerade bei jüngeren Gründer:innen nicht vorhanden sind.
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