Sprungbrett in die digitale Zukunft
Aus Sicht des Betriebsberaters Joachim Merzbach sollte "Neustart Kultur" für die Buchhändler mehr sein als eine kurzfristige Hilfe: Sprungbrett in eine bessere digitale Zukunft.
Aus Sicht des Betriebsberaters Joachim Merzbach sollte "Neustart Kultur" für die Buchhändler mehr sein als eine kurzfristige Hilfe: Sprungbrett in eine bessere digitale Zukunft.
Warum sollten sich Buchhändler für das Förderprogramm »Neustart Kultur« bewerben?
Das Geld soll ja für die Digitalisierung der Geschäftsprozesse eingesetzt werden. Insofern bietet sich hier für Buchhandlungen eine Chance, nicht nur schnell mal eine Webcam am PC zu installieren, ein Tablet zu kaufen oder ein längst fälliges Update einer Software vorzunehmen – vielmehr sollte es ein Anlass sein, sich Gedanken über eine langfristig tragbare Digitalisierungsstrategie zu machen.
Also eine Strategie auch jenseits der aktuellen Krise. Mit welchen Schritten fängt man diese weite Reise am besten an?
Zuerst sollte sich eine Buchhandlung fragen, ob ihr Online-Auftritt modern, aktuell und für alle Formen der Nutzungsmöglichkeiten ausgelegt ist, das heißt kompatibel für alle Smartphones, Tablets und PCs und damit alle Betriebssysteme. Eine in dieser Hinsicht gründliche Überarbeitung der eigenen Webpräsenz ist absolut sinnvoll und zukunftsweisend. Nach den technischen geht es um inhaltliche Fragen: Wer liefert den Input für den digitalen Auftritt, und wie häufig geschieht das? Gibt es Links zu Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram? Sind Blogs oder andere Formate möglich, zum Beispiel über aktuelle Literatur? Das hängt alles von den eigenen Ressourcen und dem Know-how der Mitarbeiter ab.
Onlinehändler wie Amazon konnten durch die Corona-Krise ihre Marktposition weiter ausbauen. Welche Chance besteht hier für lokale Buchhändler überhaupt noch, beim Versandgeschäft mitzumischen?
Entscheidend ist, dass die eigenen Angebote bei den Kunden bekannt sind oder spätestens jetzt intensiv kommuniziert werden. Ist diese Hürde geschafft und der Kunde beißt an, sollte eine Buchhandlung mindestens die mittlerweile üblichen Standards liefern: Bestellmöglichkeit von E-Books und damit einhergehend ein gewisses Angebot von Readern. Umfassende Versand-, Liefer- und Abholmöglichkeiten und genauso ein breites Spektrum der marktüblichen Zahlungsmodalitäten: Paypal, Klarna, per Rechnung, Vorauskasse, Monatskonto, Kreditkarte.