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So kommt der Buchhandel an digitale Leseexemplare

4. November 2024
von Marcus Schuster

Digitale Leseexemplare sind für Verlage ein unverzichtbares Vertriebsmittel. Der Buchhandel wiederum bekommt schnell und unkompliziert einen Überblick über Novitäten auch jenseits der kalkulierten Bestseller.

Buchhandlungen können von den Verlagen zum Lesen eines Titels eingeladen werden.

»Die Bibliothek am Mount Char« von Scott Hawkins (foliant Verlag) ist gerade der Hit unter den digitalen Leseexemplaren, sagt Simon Lissner von Vertrieb für Zwei. Innerhalb kurzer Zeit wurde es über 100 Mal vom Buchhandel abgerufen. Interessant, so Lissner, sei neben den Abrufen die hohe Zahl der angeforderten Printexemplare, denn auch diese werden auf Wunsch der Verlage über die Plattform angeboten. Das Buch erscheint genretypisch im farbigen Buchschnitt für Leserinnen und Leser, die zum Beispiel Neil Gaiman (»American Gods«), Erin Morgenstern (»Der Nachtzirkus«), Jeff VanderMeer (»Auslöschung«) oder Stephen King mögen. 

Der Titel, Anfang Oktober erschienen, wäre mit herkömmlichen Vertriebsmethoden vielleicht durchs Aufmerksamkeitsraster gefallen. Doch über BookLex, eine Plattform für digitale Leseexemplare, die vor Kurzem als Kooperation von Book2look und Vertrieb für Zwei entstanden ist, kann er schnell und unkompliziert von Buchhandlungen, Influencern und anderen Rezensentinnen und Rezensenten angefordert und geprüft werden: Wie ist der Text geschrieben? Wie ist die Aufmachung? Wen könnte der Titel ansprechen?

Vertrieb für Zwei lege besonderen Wert darauf, den Buchhandel vor Ort über die von den Verlagen vor Veröffentlichung bereitgestellten Titel zu informieren, sagt Simon Lissner. Als Verlagsvertreter reist er noch immer viel durch Deutschland. Doch die digitalen Leseexemplare, mit denen Verlage versuchen, zukünftige Bestseller vorab bekannt zu machen, verändern auch sein Geschäft (wenngleich sie kein neues Phänomen sind). Ein Geschäft, das neben Book2look – im englischen Sprachraum die Standardlösung für Leseproben – durch Anbieter wie NetGalley oder BIC media geprägt wird.

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