1923 gründete Felix Jud (1899-1985) die Hamburger Bücherstube und baute sie nicht zuletzt wegen seiner Freundschaften zu Samuel Fischer, Ernst Rowohlt, Hermann Ullstein und Axel Springer zu einer literarischen Instanz der Hansestadt aus. Zur Geschäftsgründung verlautbarte er: "Allen Verhältnissen zum Trotz – im Glauben an eine bessere Zukunft Deutschlands und im Vertrauen auf das literarische Hamburger Publikum – haben wir uns entschlossen, eine neue Buchhandlung zu eröffnen." Als Buchhändler übte er Widerstand in der NS-Zeit aus, war Mitglied der "Weißen Rose" Hamburg, wurde 1943 verurteilt, kam als politischer Häftling ins KZ Neuengamme und überlebte.
Nach dem Krieg war die Buchhandlung von Felix Jud einer der wichtigen literarischen Orte in Hamburg und Norddeutschland und zählt seitdem viele Literaten und Bibliophile zu Stammkunden. Seit 1948 ist die Firma am Neuen Wall ansässig. Wilfried Weber (1939-2016) prägte seit 1962 als Homme de Lettres das Unternehmen stark und engagierte sich über die Firma hinaus sehr für das Kulturgut Buch, u.a. zählt er zu den Gründern des Literaturhauses Hamburg. Karl Lagerfeld blieb der Buch- und Kunsthandlung bis zu seinem Tod treu und bekannte: "Sie ist mein intellektuelles Delikatessengeschäft, und ohne sie würde ich verhungern." Die Buchhandlung ist Initiator der Buchhandelskooperation 5plus und gewann zwei Mal den Deutschen Buchhandlungspreis.