Corona als "Brandbeschleuniger"

Osiander schließt in Konstanz

12. April 2021
Redaktion Börsenblatt

Die Buchhandlung Osiander gibt ihre Filiale in der Rosgartenstraße in Konstanz auf und sucht derzeit einen Nachmieter für den knapp 900 Quadratmeter großen Laden.

Das Unternehmen konzentriert sich damit künftig auf seine zweite Konstanzer Buchhandlung in einem umgebauten Altstadthaus in der Kanzleistraße (rund 1.000 Quadratmeter).

Der Umsatz in der Rosgartenstraße sei schon vor der Corona-Krise nicht überragend gewesen, die Mietbelastung dagegen hoch, so Osiander-Geschäftsführer Heinrich Riethmüller. Durch eine Mieterhöhung sei der Betrieb des 2008 eröffneten Standorts "grenzwertig" gewesen, Corona dann zum "Brandbeschleuniger" für die Schließung geworden. Der gesamte Einzelhandel in Konstanz und im Grenzgebiet leide darunter, dass der Strom der kaufkräftigen Schweizer Kunden in der Pandemie versiegt, wie Riethmüller berichtet.

Der Einzelhandel in Konstanz und im gesamten Grenzgebiet leidet darunter, dass die Kundschaft aus der Schweiz in der Pandemie ausbleibt.

Heinrich Riethmüller

Der Mietvertrag für den knapp 900 Quadratmeter großen Laden läuft 2023 aus, Osiander sucht im Moment einen Nachmieter für das Geschäft. Heinrich Riethmüller geht davon aus, dass das rund zehnköpfige Team in den umliegenden Osiander-Buchhandlungen in Überlingen und in der Kanzleistraße weiterbeschäftigt werden kann – und sich die Umsätze entsprechend verlagern werden.

Bereits zum Jahresende hat Osiander seine Filialen im baden-württembergischen Heidenheim (700 Quadratmeter, 2017 von Herwig übernommen) und in Neumarkt in der Oberpfalz (2018 von Hübscher übernommen) geschlossen. Durch die Pandemie sieht Riethmüller derzeit keine weiteren Osiander-Standorte in Gefahr: Alle aktuellen Läden seien "safe".