Trotz intensivster Bemühungen ist es dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels nicht gelungen, die politischen Entscheidungsträger:innen von der Notwendigkeit einer Verlängerung der gesenkten Mehrwertsteuer für Bücher zu überzeugen. Das bedeutet, dass die derzeitige Regelung zum 31. Dezember 2021 ausläuft und ab 1. Januar 2022 wieder 10 Prozent Mehrwertsteuer für Bücher gelten werden.
"Es ist frustrierend, dass sich die Politik von unseren Sachargumenten offenbar völlig unbeeindruckt gezeigt hat und kein Interesse daran hat, den Buchhandel, die Verlage und die Autor:innen mit dieser bewährten Notmaßnahme weiterhin zu unterstützen", zeigte sich HVB-Präsident Benedikt Föger erschüttert über die Entscheidung. "Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Fehler in den kommenden Wochen und Monaten erkannt wird und so bald wie möglich ein dauerhaft stärker gesenkter Mehrwertsteuersatz für Bücher umgesetzt wird." Nach der Entscheidung des Europäischen Finanzministerrats von Anfang Dezember sei das inzwischen "europarechtlich möglich und dringend notwendig".
Auch die Wirtschaftskammer Österreich hatte sich im September für die Beibehaltung der gesenkten Mehrwertsteuer stark gemacht und vor massiven Wettbewerbsverzerrungen gewarnt:
- Die Schweiz versteuere Bücher mit 2,5 Prozent,
- Luxemburg mit 3 Prozent,
- Italien/Südtirol mit 4 Prozent und
- Deutschland mit 7 Prozent Mehrwertsteuer,
hatte der Obmann des Fachverbands der Buch und Medienwirtschaft, Kommerzialrat Friedrich Hinterschweiger, verdeutlicht.