Mit seiner ruhigen und sachlichen Art hat der Lebacher Buchhändler viele in der Branche von nötigen Innovationen überzeugt, und er konnte sehr engagiert für die Belange des Sortiments kämpfen: Am 20. Dezember ist Manfred Queißer (77) plötzlich und unerwartet verstorben.
Manfred Queißer
Die Trauerfeier findet am 3. Januar um 14 Uhr in der Evangelischen Kirche in Lebach statt; im Anschluss wird die Urne auf dem Friedhof Niedersaubach beigesetzt.
Queißer gehörte von 1981 bis 2012 dem Vorstand des Landesverbands der Verleger und Buchhändler Saar e. V. an, von 1997 bis 2007 war er dessen Vorsitzender. Zudem war er Mitglied des Sortimenterausschusses und der Abgeordnetenversammlung des Börsenvereins und engagierte sich im Sprecherkreis des AkS (Arbeitskreis kleinerer Sortimente, später IG Unabhängiges Sortiment).
"Zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden des Landesverbandes der Verleger und Buchhändler Rheinland-Pfalz, Jürgen Luczak, betrieb Manfred Queißer 2000 die Kooperation der beiden Landesverbände, die dann 2002 zur Kooperation mit dem Hessischen Verleger- und Buchhändlerverband führte", erinnert sich der frühere Geschäftsführer des Landesverbands HRS, Klaus Feld. "Im Sortimentsbuchhandel hatte er sich zudem einen Namen als EDV-Berater gemacht." Nach 1990 hat Queißer in Thüringen und in Sachsen Buchhändlerinnen bei der Umstellung auf Hard- und Software mit VLB, KNV, Libri, Umbreit und Bestellsoftware tatkräftig vor Ort unterstützt.
Von 1969 bis 1973 war Manfred Queißer Geschäftsführer der Buchhandlung Raueiser in Homburg/Saar, von 1973 bis 1977 Geschäftsführer der Hellerschen Buchhandlung in Büdungen /Hessen und von 1977 bis 1978 Geschäftsführer der Michael Buchhandlung in Saarbrücken, bevor er 1979 in Lebach Bücher Queißer gründete. 1989 eröffnete er eine Filiale in Merzig, die 1993 an den Buchhändler Witt-Weustenfeld übergeben wurde.
Im Queißer Verlag veröffentlichte er von 1977 bis 2010 zahlreiche Bücher, Bildbände und Broschüren. Ende 2014 zogen sich Ruth und Manfred Queißer aus dem stationären Geschäft zurück und belieferten Kirchengemeinden und Schulen mit Büchern und Schulbuchumschlägen. „Ich hatte 50 schöne Jahre im saarländischen Buchhandel“, zog er damals im Börsenblatt Bilanz. "Natürlich gehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber es ist vernünftig, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden."
Seit 2009 betrieb Queißer mit der Kunststofffabrik Toni Weber in Saarbrücken BUXX-Buchumschläge, er belieferte damit mehr als 200 Buchhandlungen. 2021 vertrieb er auch Impfpass-Hüllen exklusiv im Buchhandel.
