"Ich habe mir am Wochenende angeguckt, was los ist auf dem Tauentzien [Tauentzienstraße], es geht so nicht! Es ist ein dichtes Gedränge auf den Straßen", wird Michael Müller in der "Berliner Zeitung" zitiert. Auch wenn er sehr wohl wisse, wie es kleinen selbstständigen und Handwerker-Betrieben gehe, könne die Geschäfte nicht einfach alle weiter geöffnet lassen: "Wie wollen wir das denn gegenrechnen? Wieviel Tote sind uns denn ein Shopping-Erlebnis wert? Wieviel Tote wollen wir denn in Kauf nehmen für einen schönen Restaurant-Besuch, für ein Candle-light-Dinner? Wieviel Tote für einen Kino-Besuch? Ich will’s konkret mal hören von denen, die da ständig kritisieren", so Müller in den Medien heute Nachmittag.
Schulen früher und letztlich länger schließen sowie den Einzelhandel herunterfahren sind die Empfehlungen des Senats, über die die Berliner Abgeordnetenkammer am kommenden Dienstag (15. Dezember) beraten will. "Jenseits vom Lebensmitteleinzelhandel müssen alle anderen Shoppingangebote geschlossen werden, und zwar bis zum 10. Januar, es geht nicht anders", so Müller im offiziellen Hauptstadtportal Berlin.de. Er könne noch nicht konkret sagen, ob der Lockdown nun am 23. oder schon am 20. beginnen solle, "weil wir das auch mit Brandenburg abstimmen müssen und abstimmen wollen".
Voraussichtlich werden am 4. Adventssonntag die Geschäfte nicht wie geplant zu einem Adventsshopping öffnen dürfen.
Auch Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel rief die Berlinnerinnen dazu auf, an Weihnachten auf Verwandtenbesuche zu verzichten. "Reisen ist 2020 nicht drin, weil Corona ist. Natürlich ist das Mist", sagte sie heute in der aktuellen Stunde im Abgeordnetenhaus. "Aber Weihnachten 2020 darf nicht zum Corona-Super-Spreading-Event werden, das noch dazu in die Familiengeschichte eingeht, weil es das letzte Mal war, dass man die Oma gesehen hat."