In einem Brief an die Kolleginnen und Kollegen schreibt Jalal Rostami Gooran, Inhaber der Bonner Buchhandlung Goethe & Hafis, dass er als gebürtiger Iraner mit Sorge die derzeitigen Geschehnisse in seinem Heimatland verfolge.
"Seit 43 Jahren kämpfen die Frauen im Iran für ihr Recht auf Freiheit. Nun bilden sie auch die Spitze der aktuellen Bewegung und tragen die Hoffnung, das Ende des iranischen Regimes herbeizuführen", fährt Rostami fort. Diese Proteste, die bereits seit über drei Monaten andauern, seien die Größten, die es seit der Gründung der Islamischen Republik gegeben hat.
"Wie Sie wissen, spitzt sich gerade jetzt die Lage im Iran zu: Das Regime verhaftet Protestierende und foltert sie – unter ihnen auch viele Schriftsteller, Journalisten, Schauspieler und Sportler, die sich mit den Protesten solidarisch zeigten. Menschen werden in Scheinprozessen, ohne anwaltliche Verteidigung, zum Tode verurteilt und sind von Hinrichtungen bedroht. Viele Demonstrierende kommen bei den täglichen Aufständen ums Leben, wobei die Dunkelziffer hier sicherlich höher ist, als bekannt - besonders im kurdischen Teil des Irans."