Als absolut nutzwertig unter den vielen Tagungsbeiträgen erwiesen sich die Best-Practise-Beispiele von vier Buchhändler:innen, die gelungene Veranstaltungsformate vorstellten. Pascal Mathéus von der Hamburger Buchhandlung Wassermann hat sich in den vergangenen 18 Monaten in den Elbvororten einen Ruf erworben, mit interessanten Themen und Autoren Buchaffine in seine Buchhandlung zu locken. "Die Elbvororte rund um Blankenese sind ein eigenes Ökosystem mit 162.000 Einwohnern, eines der größten zusammenhängenden Villengebiete der Welt", erläuterte Mathéus, "die Leute möchten auch nicht ständig in die Hamburger Innenstadt fahren." Er bietet mit seinem Team literarische Veranstaltungen auf hohem Niveau, mit bekannten Schriftstellern und Verlegern, sowie Veranstaltungen von lokalem Interesse. Seine Erfahrung: "Es braucht eine Regelmäßigkeit, um Besucherfrequenz zu generieren, wir machen mindestens eine Veranstaltung im Monat." Zwischen 15 bis 20 Euro kostet der Eintritt inklusive einem Glas Wein, "maximal passen 100 Gäste in den Laden, wenn wir alle Bücher an die Seite räumen, und inzwischen sind wir meist ausverkauft", so seine Bilanz.
"Wahnsinnig entscheidend sind die Kooperationspartner wie Schulen, Kirchengemeinde, Interessengemeinschaft, Banken", merkt der Sortimenter an, hier öffneten sich viele Wege, von denen man zunächst gar gedacht hätte, dass sie möglich seien. Mathéus‘ Ratschlag: Erfolgreich seien
- eine besondere Lesung mit einer regionalen Autorin, die preisgünstig ist
- oder eine bekannte Autorin mit Topthema im intimen Rahmen. "Man muss sich auch trauen, die großen Autorennamen anzusprechen oder bei Verlagen anzuklopfen, und es lohnt sich, auch geduldig und hartnäckig bleiben."