Italienische Bücher sind gefragt!

Anna Lisa Bertolo hat in der Traditionsbuchhandlung Lehmkuhl in München einen Raum mit drei großen Regalen italienischer Titel aller Genres eingerichtet – die Abteilung präsentiert nun mehr Bücher als die umfangreiche englischsprachige Abteilung. »Das hat sich herumgesprochen, die Zahl der ­Käufer:innen nimmt zu«, freut sich Bertolo. Sie beobachtet, dass sich deutsche Kund:innen stark für übersetzte Bücher deutscher Autor:innen interessieren. »Manchmal kennen sie das Buch schon, haben es auf Deutsch gelesen und trauen sich nun die italienische Lektüre zu.« Diese übersetzten Werke verkaufen sich jedenfalls gut – auch bei den 28.000 Italiener:innen in München. »Die brauchen kaum Beratung, sie wissen meist schon, was sie wollen. Deutsche hingegen wünschen Tipps und Erläuterungen.«

Bertolo, Mailänder Verlegertochter und früher Inhaberin einer Buchhandlung in Parma, bot anfangs italienische Ausgaben internationaler Bestseller an und musste feststellen, dass sich etwa der neue Stephen King oder Salman Rushdies »Coltello« überhaupt nicht verkauften. Ganz anders bei Strega-Preisträger Paolo Cognetti: Seine Titel sind hier Longseller. Sehr gut gehen auch italienische Klassiker, Kriminalromane, Kinderbücher und sogar Lyrik.