Preisbindung

Hugendubel gegen Mindestpreise

7. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Die Geschäftsführung des Buchhandels-Filialisten Hugendubel um die Geschwister Nina und Maximilian Hugendubel befürwortet eine Anhebung der Buchpreise, spricht sich aber klar für die Buchpreisbindung und gegen die Einführung eines Modells "Mindestpreis" aus. Es entfremde den Zweck der Buchpreisbindung.

"Wir unterstützen den Fortbestand der Buchpreisbindung. Er sichert die Vielfalt des Buchangebots sowie grundsätzlich die wirtschaftliche Koexistenz von kleinen und großen Buchhändlern in Deutschland", erläutert Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin von Hugendubel. "Der Mindestpreis aber wird vor allen Dingen dem großen Online-Handel zu Gute kommen und langfristig den Fortbestand der kleinen und mittelständischen Buchhändler bedrohen." "Es ist absehbar, dass der kleine oder rein stationär aufgestellte Buchhandel allein aus strukturellen Gründen nicht in der Lage sein wird, seine Preise gemäß Markt zu kalkulieren und anzupassen", erklärt Maximilian Hugendubel, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter von Hugendubel. Es sei wünschenswert, dass die Verlage ihrer Verantwortung für eine Wirtschaftlichkeit im Buchhandel nachkommen, und diese nicht an den Handel abgeben.

"Der Mindestpreis eröffnet für unsere vielfältige Buchhandelslandschaft in Deutschland keinen attraktiven Preiswettbewerb, an dem alle partizipieren werden", so Nina Hugendubel weiter. "Eher entfremdet er den Zweck der Buchpreisbindung und birgt so das Risiko für die Branche, dass dieser ganz aufgelöst wird. Dagegen sprechen wir uns in aller Deutlichkeit aus."