Bücher ganz oben auf dem Wunschzettel

HDE erwartet zwei Prozent mehr Weihnachtsumsatz

8. November 2021
von Börsenblatt

Für das anstehende Weihnachtsgeschäft rechnet der Handelsverband Deutschland mit einem Umsatzplus von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Risiken sieht der Verband bei Lieferproblemen, der Pandemie-Entwicklung und der steigenden Inflation. Auf den Wunschzetteln stehen Bücher auf Platz zwei.

Laut Handelsverband Deutschland lägen damit die Umsätze in November und Dezember dieses Jahres bei rund 112 Milliarden Euro. "Die letzten beiden Monate sind nach den Corona-Lockdowns im ersten Halbjahr für viele Händler wichtiger als je zuvor. Traditionell machen klassische Geschenke-Branchen wie der Spielwarenhandel mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes in November und Dezember", erläutert HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Bei Büchern sind es 23,1 Prozent. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter 450 Unternehmen aller Branchen, Größenklassen und Standorte erwarten 45 Prozent der Händler Umsatzsteigerungen im Vergleich zum Vorjahr; ein Drittel kalkuliert mit stabilen Umsätzen. Mit 273 Euro pro Kopf wollen die Kunden ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke im Vergleich zum Vorjahr leicht steigern, Geschenkgutscheine bleiben dabei das beliebteste Geschenk (32%), an Platz 2 werden Bücher und Schreibwaren (29%) genannt. Smartphones, Tablets und Computer werden erst an zwölfter Stelle genannt (8%).

Auf Basis der Umfragen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage geht der HDE davon aus, dass der Einzelhandel seine Umsätze in den letzten beiden Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf dann knapp 112 Milliarden Euro steigern wird. Der Online-Handel würde dabei um mehr als 17 Prozent auf 23 Milliarden Euro wachsen. "Die hohen Sparguthaben und die gute Verbraucherstimmung stellen die Weichen für einen versöhnlichen Jahresausklang nach einem für viele Händler mit den Lockdowns existenzbedrohendem ersten Halbjahr", meint Genth.

Er sieht allerdings auch Risiken für die kommenden zwei Monate: "Alles hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen ab." Weitere mögliche Negativ-Faktoren seien die bei einzelnen Produkten auftretenden Lieferschwierigkeiten sowie die steigende Inflation. Beides seien aber wohl kurzfristige Probleme, die lediglich vorübergehend Bestand haben dürften. Als wichtigste Maßnahmen der kommenden Bundesregierung sehen die Händler den Verzicht auf Steuererhöhungen, mehr Fairness im Wettbewerb mit dem globalen Online-Handel auf Internetplattformen sowie eine Offensive zur Entbürokratisierung.