Ganz abgesehen davon, wie wunderbar es war – wenn auch nur digital – sich endlich einmal wieder live mit Kolleg*innen auszutauschen, diese wiederzusehen und sich inspirieren zu lassen, habe ich auch ganz konkreten Input für meinen Buchhandlungsalltag erhalten.
Ich persönlich war in zwei Workshops – Touchpoints und Trends III – und finde diese beiden haben sich hervorragend ergänzt. Während wir bei Touchpoints von einer Persona und einer sehr konkreten Vorstellung von einer Kundin ausgegangen sind, haben wir bei Trends drei Kundengruppen betrachtet. Im Touchpoints-Team ist es uns zunächst schwer gefallen, vermeintlich nur für eine Kundin ein ganzes Konzept zu entwickeln. Als wir uns aber von dem Gedanken verabschiedet hatten, wie wir das leisten sollen, haben sich daraus schnell sehr konkrete Ideen und vor allem eine Methode entwickelt, mit der ich in Zukunft weiterarbeiten kann.
Im Endeffekt ist es für mich eine Methode, um mich in die Kund*innen hineinzuversetzen und für sie passende Ideen zu entwickeln. Dazu finde ich vor allem auch die „Touchpoint-Karten“, die wir als Material erhalten haben, sehr praktisch. Mit diesem Kartenset kann ich mir einzelne Kontaktpunkte herauspicken und im Einzelfall entscheiden, ob und wie ich mich damit beschäftigen möchte. Das ist ein Werkzeug, das man immer wieder hervorholen kann. Auch der Ansatz die Kundin auf einer Reise von Touchpoint zu Touchpoint zu begleiten und wirklich über jeden Schritt nachzudenken, ist für mich sinnvoll, um hier Lücken aufzudecken und konkrete Projekte zu entwickeln.
Das Spannende an Trends war für mich, wie ich globale Trends in meiner Kleinstadt-Buchhandlung wiederfinden und berücksichtigen kann. Denn eigentlich gehe ich oft davon aus, dass gelte für uns ja nicht. Ganz im Gegenteil habe ich aber gesehen, dass ich diese Kundengruppen eben durchaus kenne und hier wirklich erlebe. Interessanterweise hat sich für mich hier der Kreis geschlossen. Denn ganz am Ende stand die Erkenntnis, dass wir unsere Ideen für verschiedene Kundengruppen nutzen können, obwohl wir sie zunächst konkret für eine Persona oder Gruppe entwickelt haben.
Was wir konkret umsetzen werden? Es soll einen QR-Code im Schaufenster oder eine Instagram-Aktion geben, bei der Kunden aufgerufen sind, Bilder mit einem bestimmten Hashtag zu posten, wenn sie beispielsweise eine Wanderung aus einem empfohlenen Wanderbuch unternehmen. Für viel wichtiger halte ich es aber, dass wir in der Teamarbeit gemerkt haben, wie schnell neue Ideen entstehen können. Das will ich in Zukunft auf jeden Fall auch in meinem Alltag ausprobieren. Zum Beispiel könnte ich mit Hilfe der Karten, den nächsten Büchertisch weiterdenken. Viele Ansätze sind in den Buchhandlungen ja längst vorhanden, jetzt weiß ich, wie man sie man muss sie nur weitergestrickt werden.