Dülmen

Neuer Escape Room bei Bücher Sievert

14. März 2025
Jule Heer

120 Jahre alte Requisiten und eine Familiengeschichte als Grundlage: Anfang dieses Jahr hat bereits der zweite Escape Room bei Bücher Sievert eröffnet, an dem ein renommierter Escape-Designer mitgewirkt hat. Wie Inhaber Alexander Terlau auf die Idee kam und wie das Feedback ist.

Alexander Terlau hat einen zweiten Escape Room in seiner Buchhandlung eröffnet

Alexander Terlau hat einen zweiten Escape Room in seiner Buchhandlung eröffnet

Sherlock-Holmes-Rätselkeller

Die Idee, einen ersten Escape Room in der eigenen Buchhandlung einzurichten, hatte Alexander Terlau, Inhaber von Bücher Sievert, 2018. Denn zur Weihnachtszeit hat er mit seinen Kolleg:innen einen Escape Room in Münster gespielt hat. "Mit Abschluss des Spiels war mir klar, dass das etwas ist, das ich haben möchte und im Kreis Coesfeld umsetzen möchte", erzählt Terlau. Dafür hat sich auch schnell eine Fläche der Buchhandlung angeboten: der Keller. "Verkaufspsychologisch ist das schwierig: Man geht zum Einkaufen nicht gern in den Keller. Deshalb konnte ich diesen Raum als Rätselkeller einplanen."

Nach ausgiebiger Recherche und Kontakt mit vielen Game Designern, habe sich dann schnell abgezeichnet, dass er einen Stoff aus der Literatur nutzen wolle. Da er London und Sherlock Holmes liebe, wurde das zum Thema des Rätselkellers, der 2022 schließlich eröffnete. Unter anderem Corona hat den Start verzögert. An sieben Tagen in der Woche wird der Escape Room von Bücher Sievert betrieben. Außerdem gibt es einen Rätseltisch, den man sich ausleihen kann. Daneben bietet die Buchhandlung eine Outdoor-Tour für Kinder und ab März auch ein Outdoor-Game für Erwachsene an.

Escape Room zu Sherlock Holmes

Escape Room zu Sherlock Holmes

Rätseln mit originalen Requisiten

"Schnell keimte auch der Gedanke auf, die eigene Geschichte aufzugreifen", erzählt Terlau über die Entstehung eines zweiten Escape Rooms. Bücher Sievert besteht seit 1871 und ist ein Familienunternehmen, das Terlau in der fünften Generation führt. "Es gibt sehr interessante Entwicklung in der Unternehmens- und Familiengeschichte", so der Inhaber. So sei beispielsweise zeitweise auch eine Druckerei dort betrieben worden.

Der dazu gestaltete Escape Room "Der letzte Tanz" hat im Januar diesen Jahres eröffnet und befindet sich dort, wo früher die Druckerei gewesen sei. "Das bewirkt auch, dass das Erlebnis authentisch ist. Es gibt zum Beispiel noch originale Setzschränke und viele Requisiten, die um die 120 Jahre alt und seitdem hier in Familienhand sind, wie Ölgemälde von meinen Ururgroßeltern, die die Gründer der Buchhandlung sind", so Terlau.

Bei der Gestaltung dieses Raums war der renommierte Escape-Designer Chris Lattner mit am Werk. Er sei bei einer Messe auf die Buchhandlung und ihre Geschichte aufmerksam geworden. "Als er davon gehört hat, wurden seine Augen immer größer und auch das Leuchten darin", erinnert sich Terlau. Daraufhin entstand die Zusammenarbeit, für die Lattner zwischen Berlin, Amerika und Dülmen pendelte.

Die Escape Rooms kämen gut an, so der Inhaber der Buchhandlung. Bevor der zweite Raum eröffnete hatten, bereits 1.900 Spielegruppen im Rätselkeller gespielt. Das habe Terlau den nötigen Antrieb gegeben, um einen zweiten Raum ins Leben zu rufen.