Dass beim Deutschen Buchhandlungspreis immer wieder dieselben Buchhandlungen und Buchhandlungstypen ausgezeichnet werden würden, wurde in den letzten Jahren immer mal wieder kritisiert. Standorte in den neuen Bundesländern seien wenig repräsentiert, grundsätzlich gebe es Ungleichheiten, die weitergetragen werden würden.
Für Altwicker ist die wiederholte Auszeichnung seiner Buchhandlung aber kein bestätigendes Argument. Er stimmt zu, dass die Verleihung subjektiv sei. Auf der anderen Seite könne aber auch jeder gewinnen: „Die Möglichkeit, da mitzumachen, hat jeder“. Ein solcher Preis sei wichtig für die Branche, um sie in den Fokus zu rücken.
Dieter Dausien wägt ab: „Als eine Buchhandlung, die schon öfter diesen Preis gewonnen hat, sollte man das Konzept ruhig mal überdenken. Buchhandlungen, die lange dabei sind, machen mehr oder weniger dasselbe und bekommen immer wieder denselben Preis.“ Wichtig sei es, sich auf breite Förderung zu konzentrieren, auf die regionale Verteilung zu achten. Eine Lösung könne dabei eine Art Kriterienkatalog sein, bei dessen Erfüllung einzelne Punkte von der Jury vergeben werden würden. Eine Auszeichnung mit dem Buchhandlungspreis sei in der jetzigen Durchführung aber auch ein super Instrument, um vor Ort für sich zu werben.
Die Bewerbung und der Preis könne auch ein Ansporn sein, um noch besser zu werden, überlegt Peter Hinke. „Es ist wie eine innere Inventur, sich zu bewerben. Das ganze Jahr ist sehr atemlos und durch die Bewerbung wird man dazu gezwungen durchzugehen, was man eigentlich gemacht hat. Wir haben auch dann eine Bewerbung gemacht, wenn wir wussten, dieses Jahr bekommen wir keinen Preis. Wir haben gedacht, wir bewerben uns trotzdem. Es ist ein Ansporn, ein Wettbewerb mit sich selbst.“