Herr Peterknecht, drei Mal umziehen ist wie ein Mal abgebrannt, heißt es. Wie oft sind sie mit Ihrem Laden umgezogen?
Bislang nur ein Mal, 1998. Da sind wir aus unserem kleinen Laden mit 110 Quadratmetern in den großen mit 700 Quadratmetern am Anger 28 umgezogen. Damals haben wir allerdings komplett neu eingerichtet.
Was hat Sie bewogen, den Tort noch einmal auf sich zu nehmen? Was hat Sie so gereizt?
Es sind zwei Punkte: Zum einen hatte sich das Verhältnis zu unserem Vermieter eingetrübt. Dazu waren die Mietforderungen der Deutschen Apothekerbank aus unserer Sicht zu hoch. Erste Gespräche habe ich 2020, schon in Pandemie-Zeiten, geführt; unser Mietvertrag wäre ursprünglich Ende 2021 ausgelaufen, ich hatte keine Ambitionen zu verlängern. Mir ist die Fläche des Schuhaus Zumnorde, Anger 51, angeboten worden – genau gegenüber.
Was waren die größten Herausforderungen?
Es war ein schönes Geschäft, das allerdings 30 Jahre auf dem Buckel hatte. Wir haben also von Grund auf alles erneuert. Wo es früher ein Labyrinth von Schaukästen gab, haben wir eine komplett neue Schaufenster-Front zum Anger gelegt. Dadurch haben wir rund 50 Quadratmeter und eine großzügige Eingangszone hinzugewonnen. Die größte Herausforderung war der Brandschutz. Der Laden erstreckt sich ja, was man ihm nicht anmerkt, über fünf oder sechs historische Altstadthäuser! Das hat uns sehr viel Zeit und Nerven gekostet…
Der deutsche Amtsschimmel?
Könnte man sagen. Die involvierten Firmen signalisierten mehrfach: Einzugstermin Ende April? Never! Ich habe dann mit guten Worten und, nun ja: Kaffee und Kuchen gearbeitet. Schon mein Vater hatte diese ultimative Geheimwaffe genutzt, wenn er – mit reichlich Westkaffe im Gepäck - zum Großhändler Wallmann nach Leipzig gefahren war, um dort bestimmte Bücher locker zu machen.