Erst letztes Jahr hat in Berlin die diverse Buchhandlung „she said“ in Berlin eröffnet, die sich ausschließlich auf Literatur von Frauen und diversen Autor*innen spezialisiert. Auch in Mitteldeutschland gibt es seit dem 15. April eine „Diversity-Buchhandlung“. Auf etwa 60 Quadratmeter, fünf Minuten vom Marktplatz entfernt, bietet Sarah Lutzemann in der Kohsie Buchhandlung in Halle (Saale) ausschließlich Literatur von Frauen und diversen Autor*innen an. Ein großer Schwerpunkt sind Werke von BIPoC-Autorinnen und diversen Personen (Schwarze und Indigene People of Colour).
„Es ist an der Zeit auch im Buchhandel die Sichtbarkeit weiblicher und diverser Autor*innen und ihre Geschichten, Erfahrungen und Blickwinkel auf die Welt und das Leben, zu erhöhen“, so die Gründerin auf der Website der Buchhandlung.
Inspiriert ist die Sortimentsauswahl auch durch eine Lese-Challenge, auf die Lutzemann Ende 2019 aufmerksam wurde: Ein Jahr lang nur Bücher weiblicher und diverser Autor*innen lesen. Dabei sei ihr aufgefallen, wie viel Vielfalt in den Büchern von weiblicher und diverser Literatur steckt, doch auch wie viel Mühe die Suche macht. Durch ihr Sortiment will Sarah Lutzemann Leser*innen unterstützen, eben jene Literatur zu finden.
Bücher männlicher Autoren sind dabei nicht verboten. Sie finden eben keinen Platz auf den Regalen der Buchhandlung und können zur Abholung oder im Online-Shop bestellt werden.
Dafür finden sich auf den Regalen auch kleinere Non-Book-Artikel wie Lesezeichen und handgenähte Buchhüllen. In der Zukunft möchte man das Sortiment um weitere Artikel ausbauen, die sich mit Weiblichkeit befassen – zum Beispiel Menstruationsartikel. Nur keine pinken Handschuhe. „Da würde uns was deutlich sinnvolleres einfallen“, lacht Sarah Lutzemann.
Der Name der Buchhandlung, „kohsie“, ist ein Wortspiel aus dem englischen Wort „cozy“ für „Gemütlich“ und dem weiblichen Pronomen „sie“.