Die Implementierung von Diversity, Equity und Inclusion (DEI) durch Diversity Management-Konzepte, in Unternehmen nimmt immer mehr an Bedeutung zu – auch in Handelsunternehmen. Die Studie „Diversity. Equity & Inclusion – wie reif ist der Handel?“ von PwC, HDE und Google Deutschland sieht dabei vor allem bei Unternehmen im Mittelstand noch Handlungsbedarf. In vielen Großunternehmen bestünden bereits entsprechende Initiativen.
Von den 334 befragten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erwarten 55 Prozent, dass Diversität für ihr eigenes Unternehmen in Zukunft ein immer wichtigeres Thema werden wird. Für 37 Prozent der Teilnehmenden sind DEI schon heute von Bedeutung, während 30 Prozent dem Konzept gegenüber neutral eingestellt sind.
Nur ein knappes Drittel gab an, Diversität habe keine Relevanz für ihren Betrieb. Nur 13 Prozent von den kleinen Betrieben habe bisher überhaupt Kontakt mit dem Konzept gemacht. Von größeren Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitenden gaben 26 Prozent an, sich schon mit DEI befasst zu haben.
Im zweiten Schritt wurde den 52 teilnehmenden Großunternehmen ein von der Studie erstellter DEI-Reifegrad zugeordnet. Bewertet wurden die Unternehmen anhand von Strategien, internen Prozessen, Richtlinien, Kommunikation und Unternehmenskultur.
- DEI-Reifegrad 1: Ein Drittel der Unternehmen hat erste Schritte im Bereich DEI absolviert. In vielen Stellen sind die Prinzipien aber noch nicht im Betrieb verankert.
- DEI-Reifegrad 2: 44 Prozent der Unternehmen hat schon eine oder mehrere DEI-Initiativen und stößt Veränderungen an.
- DEI-Reifegrad 3: 20 Prozent der Befragten besitzen DEI-Konzepte, setzen entsprechende Maßnahmen um. Die Prinzipien spiegeln sich im Unternehmen wider.
- DEI-Reifegrad 4: Nur 2 Prozent der Großunternehmen haben DEI als strategischen Grundpfeiler in allen Unternehmensbereichen verankert.
Die Umsetzung und Verankerung von DEI stellt sowohl mittelständische als auch Großunternehmen vor eine Herausforderung. Diese Handlungsempfehlungen gibt die Studie für die Implementierung eines Diversity-Managements:
- Mitarbeitende durch einen kontinuierlichen Dialog für DEI sensibilisieren
- Rollen und Verantwortlichkeiten klar definieren
- formulierte Ziele entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfolgen
- Ziele mithilfe messbarer Leistungskennzahlen steuern
„Vielfalt ist nicht nur ein Gerechtigkeitsthema. Vielmehr geht es dabei auch um Kreativität, die aus dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher sozialer und gesellschaftlicher Hintergründe entstehen kann“, so Dara Kossok-Spieß, Initiatorin der Diversity Offensive des Handels beim HDE. „Vielfalt ist nicht nur ein Gerechtigkeitsthema. Vielmehr geht es dabei auch um Kreativität, die aus dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher sozialer und gesellschaftlicher Hintergründe entstehen kann.“
Kossok-Spieß erklärt, dass die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass diverse Teams erfolgreicher sind. Der Handel stehe zwar noch am Anfang dieses Prozesses, habe aber bereits ein Bewusstsein für die Bedeutung von Diversität entwickelt. Jetzt brauche es Mut zum Handeln.
„Unternehmen, die DEI als integralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie betrachten und leben, schaffen nachhaltiges Vertrauen in die Marke bei ihren Kund:innen und erhöhen ihre Attraktivität als Arbeitgeber“, so Ilana Rolef-Heberling, Head of Brand Transformation, Communications & DEI bei PwC Deutschland.
Die gesamte Studie finden Sie unter www.einzelhandel.de/vielfalt und www.pwc.de/DEI-Handel.