Der Vermieter rechtfertigte sich damit, viele Jahre gar nicht erhöht zu haben. »Doch das ist nicht unser Problem«, sagt Kremer, die seit 22 Jahren an dem Standort ist. »Es war eine Win-win-Situation: Wir haben uns nicht über den Zustand der renovierungsbedürftigen Immobilie beschwert und der Vermieter hat immer pünktlich sein Geld bekommen.« Weil Kremer sich nun querstellte, hat der Vermieter ihr kurz darauf gekündigt – in dem sicheren Glauben, jemanden zu finden, der die geforderte Miete bezahlt. Das ist ihm offenbar bislang nicht gelungen, das Inserat stehe noch online, sagt Kremer. Sie selbst zieht mit der Giraffenbuchhandlung im Juli um. Sie hat sich in zwei anderen Städten umgesehen, konnte am Ende aber doch in Haren bleiben. »Die Stadt hat uns geholfen, etwas Neues zu finden.« Natürlich gebe es wie fast überall viel Leerstand, hat Kremer festgestellt. »Aber wenn man genauer hinschaut, sind die meisten Läden entweder viel zu groß, viel zu klein oder energetisch rückständig, sodass man erst einmal investieren müsste.«
In den neuen Räumen wird sich die Giraffenbuchhandlung zwar flächenmäßig etwas verkleinern – doch der Mietpreis sei fair, sagt Monika Kremer, so wie bisher am alten Standort. »Und die neue Vermieterin freut sich, dass eine Buchhandlung in ihren Laden zieht.«