Der oben genannte Umsatz von 373,5 Millionen Franken durch den stationäre Buchhandel und die Onlineshops bedeutete ein Minus von 3,6 Prozent gegenüber 2021. Die Buchverkäufe gingen um 4 Prozent zurück, die Stückpreise erhöhten sich übers Jahr gesehen um 0,4 Prozent.
Die wichtigste Warengruppe ist die Belletristik – auf sie entfallen 28,7 Prozent des Umsatzes und 32,3 Prozent abgesetzten Bücher. Auf Platz 2 folgen Kinder- und Jugendbücher (Umsatzanteil: 18,7 Prozent). Über 80 Prozent der in der Schweiz verkauften Bücher stammen weiterhin aus Deutschland und der Schweiz.
Für das Umsatzminus führt der Marktreport mehrere Gründe an:
- Die Corona-Pandemie hatte dem Buch 2020 und 2021 viel Auftrieb verschafft; in den Lockdowns hatten die Menschen Zeit zum Lesen gehabt. Dieser Treiber fiel 2022 weg.
- Gleichzeitig trübte sich die Konsumentenstimmung deutlich ein – vor allem infolge des Ukraine-Kriegs und der daraus resultierenden Explosion der Energiekosten. In der Schweiz lag das sogenannte Konsumbarometer im Dezember 2022 auf einem historischen Tiefstand.
- Besonders verhalten lief für den stationären Buchhandel und die Onlineshops das Weihnachtsgeschäft: Der Dezember 2022 verzeichnete ein Minus von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
2022 sei ein Faktor bedeutsam geworden, der in den Jahren zuvor kaum eine Rolle spielte: die Inflation. 2022 belief sich die Jahresteuerung in der Schweiz offiziell auf 2,8 Prozent. Die Preissteigerungen bei Büchern um 0,4 Prozent lag weit unter diesem Wert. Der Buchmarkt, der traditionell mit geringer Profitabilität auskommen müsse, werde von der Inflation wirtschaftlich stark bedrängt – direkt durch die höheren Kosten, die nicht kompensiert werden könnten, und indirekt durch die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Insgesamt gibt es in der Deutschschweiz gegenwärtig 261 dem SBVV angeschlossene Buchhandlungen und damit sechs mehr als im Vorjahr. Laut Marktreport machen die dem SBVV angeschlossenen Buchhandlungen rund 90 Prozent alles existierenden aus, alle Standorte der Filialisten eingeschlossen.