Nach über 40 Jahren schließt die von Ernst Linde-Heimes und Dorothee Mendner geführte Buchhandlung Heimes in der Koblenzer Altstadt. Der Grund: Der Mietvertrag läuft aus und die beiden begeben sich bei dieser Gelegenheit in den Ruhestand. Gern hätten sie die Buchhandlung weitergegeben.
Ernst Linde-Heimes und Dorothee Mendner
Bis zum 31. Januar 2025 hat die Buchhandlung Heimes in Koblenz noch geöffnet, dann muss sie wegen des auslaufenden Mietvertrages schließen. Inhaberin Dorothee Mendner bedauert das: "Wir hätten die Buchhandlung gern noch länger geführt." Dennoch sehen Ernst-Linde Heimes und sie das als Anlass, sich in den Ruhestand zu verabschieden. Eine Nachfolgerschaft konnte nicht gefunden werden, denn die Mietpreise in der Koblenzer Altstadt seien abschreckend für Interessent:innen gewesen. Das habe zur Folge, dass viele Ladenflächen leer stehen. "Der Einzelhandel fängt an, auszusterben", sagt Mendner.
Trotz der traurigen Neuigkeit blickt Dorothee Mendner voller Stolz auf die Arbeit zurück, die sie seit der Eröffnung 1983 in die Buchhandlung Heimes gesteckt hat. Besonders gern erinnert sie sich an die vielen Veranstaltungen, die das Inhaber-Duo insbesondere in den ersten Jahrzehnten organisiert hat. Vor allem das Format "Lesen statt Putzen", bei dem Mendner Frauenbücher vorstellte, lag ihr am Herzen. Durch einen Wasserschaden im 1. Stock verloren sie bedauerlicherweise den Veranstaltungsraum und mussten die Buchhandlung verkleinern. Mendners Fazit fällt dennoch positiv aus: "Wir haben die Buchhandlung immer mit viel Herzblut geführt."
Für viele ihrer Stammkund:innen, von denen manche seit Eröffnung der Buchhandlung zu ihnen kämen, sei die Schließung fatal. "Wo sollen wir denn jetzt Bücher kaufen?", fragen sich einige. Für die Größe der Stadt gebe es in Koblenz verhältnismäßig wenige Buchhandlungen, so Mendner. Das Aus stelle aus ihrer Sicht daher einen großen Verlust für die Kund:innen dar. Zudem verliere die Büchergilde Gutenberg mit der Buchhandlung Heimes ihren Partner in Koblenz. Wie es in der Hinsicht weitergehe, sei unklar.
Doch auch auf den anstehenden Ruhestand freuen sich die Inhaber:innen. Für Ernst Linde-Heimes bedeute das vor allem, dass er mehr Zeit zum Schreiben habe. Erst kürzlich ist sein neues Buch "Inmitten von allem der Fluss" beim Rhein-Mosel-Verlag erschienen, für das auch regelmäßig Lesungen anstünden.
